Hallo zusammen
Das Cabi hat 265'000km gelaufen, BJ 2004 und ist bereits vor meinem Dichtungswechsel bereits öfters erst nach einigen Sekunden orgeln angesprungen. Dann lief es aber immer problemlos. Ich habe kürzlich noch einiges Geld und Zeit darin investiert, damit es weiter gefahren werden kann, da es zur MFK muss (Motorfahrzeugkontrolle, schweizer Analog zum TÜV). Also habe ich alle Bremsen, Radlager, Stossdämpfer und Radaufhängung vorne neu gemacht, neue Reifen, Lenkgeometrie (ohne Vorspurkurve beim Reifenhändler, bei der MFK wird aber nur die Spur kontrolliert).
Nun folgendes Problem: Da beidseitig konstant etwas Öl auf den Krümmer tropfte roch es immer nach Öl, und auch der Vorderachsträger war immer voll Öl. Das hat ihn zwar bis heute schön vor Rost konserviert, aber langsam begann es auch zu tropfen und ich wollte das Problem lösen. Ein VDD Wechsel vor 2 Jahren hatte das Problem gebessert aber nicht behoben (war wohl auch zu locker angezogen mit 10Nm, die Muttern konnte ich fast von Hand lösen, nun fester nach Gefühl angezogen). Also hab ich nach etwas Recherche die Nockenwellerversteller-Dichtungen mit Halbmonden und diese Deckel an den Auslassnockenwellen hinten gewechselt. Der Zahnriemen wurde vor ein paar Jahren mal gemacht (Laufleistung müsste ich jetzt schauen) und sieht noch gut aus, auch die Spannung ist gut.
Ich habe es nach der minimalinvasiven Methode gemacht. Kette auf Zahnrädern markiert, Werkzeug 3366 angesetzt, Nockenwellenversteller gelöst, Dichtung raus und wieder reingefummelt (ohne Dichtmasse). Ging auf beiden Seiten ok. Auf der Fahrerseite hab ich mit dem Dremel den die Zahnriemenabdeckung an der Stelle über dem NWS ca. 2mm weggefräst, da der NWS dort dagegen stösst bei dieser Methode, dann ging es so auch. Kontrolliert, Kette lag gleich auf gemäss Markierung, also Ventildeckel drauf und ich dachte gut ist.
Erster Startversuch: Gleich ausgegangen. Weiter probiert, sprang an nach etwas orgeln an, lief aber initial wie ein Sack Nüsse, als würde er nicht auf allen Zylindern zünden. Da ich noch die Scheinwerfer tauschte und mit der LWR kämpfte (Rückrüstung Xenon auf Halogen, Problem vorerst für MFK gelöst durch Sicherung von LWR entfernen) machte ich den Motor die nächsten Tage mehrfach an und aus und er sprang jeweils an und lief etwas runder. Ich dachte nichts dabei, kontrollierte die Zündstecker und Kabel (relativ neu, NGK), alles sass ok.
Dann als ich zum Scheinwerfereinstellen fahren wollte: Cabi springt nicht mehr an. Orgelt, einzelne Zündungen hin und wieder, riecht nach Benzin und verbranntem Öl danach. Fehlerspeicher mit Vcds ausgelesen: leer. Also online-Recherche:
- Neue Batterie (Varta silver), zu tiefe Spannung könne das starten verhindern. Nichts gebracht.
- KWS getauscht (war noch der erste, wollte ich sowieso tauschen da er manchmal verzögert angesprungen ist, NW-Sensoren sind vor 40'000km schon neu gekommen nachdem sie ein Fehler geworfen hatten), nichts genützt.
- Ventildeckel wieder runter, Steuerzeiten der Ein- und Auslassnockenwellen kontrolliert, auf beiden Bänken fluchten beide Markierungen mit den Markierungen im Zylinderkopf soweit schön. Stellung zur Kurbelwelle nicht kontrolliert, da sich die Auslassnockenwelle ja nicht verdrehen kann aufgrund des Zahnriemens. Wäre die Kette gesprungen (aufgrund fehlendem Öldruck anfangs im Nockenwellenversteller oder so), hätte ja die Markierung der Einlassnockenwelle nicht mehr gefluchtet. Sollte dann nicht auch ein Fehler geworfen werden? Oder erst wenn er läuft?
- Nockenwellensensoren mit VCDS ausgelesen während orgeln (eigentlich müsste dafür Leerlauf sein, bekomm ich aber nicht): bei 200 rpm +4° und -10°, nun ja, nicht perfekt, aber sollte doch so schon starten? Vorher lief er ja problemlos.
- Nockenwellensensoren abgesteckt bds, kein Unterschied.
- 2. Schlüssel geholt heute, kein Unterschied.
- Sicherungen und Relais kontrolliert, Relais klacken hörbar, auch die 15A Sicherung für die Nockenwellerversteller beim Motorsteuergerät ist ok
- Nockenwellenversteller Innenwiederstand gemessen, beide ca. 13 Ohm (Soll: 10-18 Ohm)
Ich bin nun etwas ratlos. Da das ganze nach dem Wechsel der Nockenwellenversteller aufgetreten ist, habe ich natürlich die Steuerzeiten im Verdacht, auch wenn sich da nichts verstellt hat, scheint es dem Nockenwellenversteller momentan an Öldruck zu fehlen, vielleicht reicht das auch dass es aktuell nicht stimmt. Ich hatte es auch probiert: Auch bei entspanntem Nockenwellenversteller schafft man es nicht die Kette um ein Zahn auf der Einlassnockenwelle zu versetzen, dafür ist immer noch zu wenig Spiel vorhanden. Benzinpumpe ist noch nicht alt, hatte ich vor kurzem mal neu gemacht. Weiterhin keine Fehlermeldungen. Wenn ich die Zündkerzen rausschraube sind alle nass. Kühlmitteltemperatursensor ist schon neu und zeigt die korrekte Temperatur.
Was ich noch nicht gemacht habe:
- Kompressionsprüfung (Werkzeug bestellt)
- Zündkerzen (neu, NGK) auf Funken geprüft, da ich alleine bin weiss ich momentan nicht wie dies tun, ich weiss dies sollte ich umbedingt noch tun.
Ich bin für jeden Rat dankbar. Ich sehe mich schon Zahnriemen und Steuerzeiten neu machen, aber wenn er dann auch nicht anspringt krieg ich die Krise. Auch könnte ich dann gleich die Steuerketten und Nockenwellenversteller neu machen, aber dann muss ich schon wieder ein Haufen Geld investieren und eine Automatik-Getrieberevision schwebt mir auch noch vor.
Ich habe auch von Problemen mit der Wegfahrsperre gelesen, müsste dann nicht eine entsprechende Warnleuchte kommen?
Ich bin verzweifelt, alle Ideen wilkommen.