Leider war der Winter nicht gut zu den Straßen und die haben sich bitterlich gerächt. Natürlich am Stadsäckel aber leider nicht an der Stadtverwaltung und ... leider auch an einer meiner Felgen.
Nach einem leichten Knall bemerkte ich nach einiger Zeit eine leichte Unwucht ab etwa 130 km/h. Da ich ohnehin den Reifenwechsel innerhalb des Monats geplant hatte, habe ich mich um den Schaden nicht weiter gekümmert, war dann aber doch überrascht, als mir der Reifenhändler den Zustand zeigte. OK, dann sollte er mir halt eine neue Felge besorgen.
Doch leider wird die nicht mehr hergestellt. Der Katalog zeigte eine ganze Menge Felgen, aber leider keine, die mir gefallen hätte (das geschmackliche Problem konnte ich bis zum heutigen Tage nicht lösen).
Der Händler verzierte mir die Felge mit mehreren Reihen von Klebegewichten, was mich an Patronengurte erinnerte, und die Felge war an einer Stelle so verbogen, dass sie keinen Kontakt mehr zur Reifenflanke hatte.
Nun kam ich durch Zufall und einen Bekannten zur Aluklinik in Mönchengladbach. Nach telefonischer Terminvereinbarung fuhr ich hin und etwa 90 Minuten später war das Thema durch. Die Felge (ich hab sie auf der Wuchtmaschine laufen sehen) hatte keine erkennbaren Spuren mehr, die Lackierung hatte keinen Schaden (oder wurde effektiv und schnell ausgebessert), die Anzahl der Klebegewichte nach dem erneuten Wuchten hatte einen normalen Umfang und nach zwei Monaten und mehr als 10.000 km beurteile ich das Ergebnis als sehr gut und den Service bei der Bestellannahme (Problem gemeinsam ansehen, transparente Kosten VOR der Unterschrift) würde ich auch gerne öfter bei anderen Auto-Dienstleistern erleben.
Allerdings muss es (wie in meinem Fall) wirtschaftlich stimmen. Die nicht mehr lieferbare Felge kostete um die 80 Euro und ein Satz neuer Felgen (diesmal hätte ich 6 geholt) hätte nicht unter 500 € gekostet, plus ummontieren und Wuchten der vorhandenen Reifen.
Dem gegenüber stehen 185 € Reparaturkosten, das schließt Reifen- und Rad(de)montage und Wuchten ein, die spezielle Rückverformung der Felge und natürlich die Märchensteuer. Das lohnt sich bei sehr teuren Einzelfelgen oder wenn man sonst nur die Alternative eines kompletten neuen Felgensatzes hat.
Aus dem Ganzen zog ich dann vor allem diese Lehre: Kaufe immer mehr Felgen, als das Auto Räder hat! Gesunde Schlaglöcher fressen schon mal die eine oder andere Felge, und mit zwei Reservefelgen kann man nach dem Reifenwechsel einen Satz zum lackieren/reparieren geben und beim nächsten Reifenkauf entspannt wieder Einwechseln lassen. Vielleicht lässt man sie auch nicht reparieren, das wäre zumindest günstiger als der Felgendoktor.
Außerdem erspart man sich mit überzähligen Felgen das Schraubengedöhnse, falls die Felge der Originalbereifung mit eigenen Schrauben in der Reserveradmulde liegt.