Audi-Cabrio-Freunde Forum

Hallo,
wie viel Bremsflüssigkeit muss man für einen kompletten Wechsel einplanen und welche sollte man nehmen?
(könnte man ja evtl nach Beantwortung in den FAQ Bereich verschieben)
danke und Gruß Philipp

Also ich sauge den Breflü-Behälter leer und schließe das Gerät an.
Wenn der Behälter wieder voll ist, fange ich an zu entlüften.
Pro Rad jage ich dann einen viertel Liter durch.
Insgesamt also 1L - 1,5L.
Andere lassen weniger durchlaufen, aber bei nem Liter kannst du sicher sein, dass der Dreck wirklich draußen ist.

Ich benutze SL.6 Dot 4 von ATE.
Das ist für ABS und ESP Fahrzeuge auf alle Fälle geeignet.

Wenn du ohne Entlüftergerät wechseln willst, darf das Bremspedal nie richtig durchgetreten werden

Danke, also sollte man 2liter kaufen, um für alle Fälle gerüstet zu sein?

Ja, kauf am besten 2 Liter, dann kannst du sicher gehen dass der Dreck draußen ist.
Bremsflüssigkeit kostet ja nicht allzu viel.

Fang vorne links an zu wechseln, dann vo. re., dann hi. li. und zum Schluss hi. re..
Auf nem Lehrgang wurde mir mal gesagt, dass man am besten an der nähesten Stelle vom ABS-Block anfängt.
Früher habe ich auch an der weitesten Stelle angefangen, mache es seit dem Lehrgang aber auch so wie beschrieben.

Edit: wenn du an den Entlüfternippel von der Kupplung drann kommst, lass da auch Flüssigkeit durchlaufen.
Kupplung und Bremse ist ein System.
Leider geht das beim 3.0 ohne Bühne sehr schlecht

Basti hat geschrieben:Auf nem Lehrgang wurde mir mal gesagt, dass man am besten an der nähesten Stelle vom ABS-Block anfängt.

Hey Basti, gab's dafür auch eine Begründung ???
Kenne - und mache - das auch anders...

Servus Sascha!

Den genauen Wortlaut und wie so ein ABS-Block genau aufgebaut ist, weiß ich nicht mehr.

Die Begründung war, dass der Dreck aus dem Ausgleichsbehälter nicht durch den ganzen ABS-Block gespült wird.
Auf dem längsten Weg (bei uns hi. re.) muss der Dreck - vom Ausgleichsbehälter bis zum ABS-Block - durch den ganzen Block durch.
Wenn du jetzt aber vo. li. anfängst, geht der Dreck auf dem kürzesten Weg nach draußen und es besteht weniger Gefahr, den ABS-Block zu verstopfen.
Die Betonung liegt halt auf weniger Gefahr.
Die Bohrungen im ABS-Block sind ja ultra klein, die Gefahr dass sich eine Bohrung durch Dreck zusetzt besteht natürlich weiterhin.

Ich hoffe du versetehst was ich meine.
Den genauen Wortlaut weiß ich halt nicht mehr.
Mir hat es damals eingeleuchtet

Das ist natürlich auch kein Muss, sondern nur ein Tipp von dem Hersteller gewesen

Einleuchtend klingt das zunächst einmal!
Aber jetzt mal ne andere Frage:

Ist da tatsächlich so viel Dreck im System? Wie kommt der da rein? Wo kommt der her?

Ey Perr, du stellst Fragen

Keine Ahnung wie da Dreck reinkommt, ist normalerweise ein geschlossenes System.
Teilweise sitzen die Behälter aber so besch....., dass beim Deckel auf und zu drehen und Entlüftergerät anschließen, Dreck von der Spritzwand
oder sonstwas reinfallen kann.
Die Bohrungen sind wirklich extrem klein, da kann der kleinste Krümel zur Verstopfung führen.

Ne andere Erklärung hab ich jetzt auch nicht dafür, wie Dreck in das System kommen kann

Ich muss eh alle Nippel aufdrehen, wo ich anfange ist mir im Endeffekt egal.
Wenn der Hersteller der ABS-Blöcke aber so einen Tipp gibt, werde ich mich drann halten

Danke Basti,

was du sagst macht durchaus Sinn - jedoch finde ich es Merkwürdig, das alle Hersteller - auch ATE - immernoch die normale Methode zum entlüften wählen:
zuerst das am weitesten vom Ausgleichsbehälter entfernte Rad und dann bis hin zum kürzesten...

Wahrscheinlich gehen die aber auch von einem regelmäßigem Wechsel aus!!

Ich werde das auch weiterhin so machen allerdings sauge ich so gut es geht den Ausgleichsbehälter vorher immernoch (nur wenn er schon extrem dreckig aussieht) ab und spüle dann nochmals durch.

Zum Dreck.
Folgende Fakten:
Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch (sie entzieht also Wasser, z.B. aus der Luft etc.).
Bremsenteile werden auch mit Bremsenmontagepaste zusammengebaut.
Die Radbremszylinder sind oftmals mit AluKolben versehen, einige auch aus Stahl.
Alu erzeugt Abrieb, Stahl rostet...

Wird lange keine Flüssigkeit gewechselt sammelt sich das Wasser unten im Radbremszylinder und die Stahlkolben fangen das rosten an.
Inwiefern sich nun der Rost, Aluabrieb, Wasser und die Montagepaste zusammen mit der Bremsflüssigkeit verhalten weiß ich nicht.

Vlt. vertragen sich auch verschiedene Bremsflüssigkeiten nicht miteinander und dabei entsteht irgendwas anderes...

Ich bin kein Chemiker daher hier meine Laienhafte Idee
Irgendwie verbindet sich das Zeug miteinander...Dreckpartikel (wir reden ja nicht von schweren spänen) werden in der Flüssigkeit transportiert und sammeln sich auch oben im Behälter. Dort angekommen werden sie wohl nicht mehr unbedingt zurück in die Leitung gelangen.
Mit der Zeit werden es mehr und verbinden sich vlt. zusammen mit dem restlichen Dreck zu größeren "Klumpen", welche dann irgendwann groß genug sind, auch die kleinen "ABS Löcher" zu verstopfen.

Anders kann ich mir zumindest nicht erklären, wie manche Behälter innen drinnen SO schwarz aussehen können.

Diese (meine) Theorie Bestätigt folgendes:
1. Regelmäßig die Flüssigkeit zu wechseln (denn es ist keine Abzocke) auch wenn das Prüfgerät sagt: alles i.O. werde ich regelmäßig wechseln
weiterhin gilt:
2. immer die gleiche Flüssigkeit nachzufüllen, keine verschiedenen Hersteller
3. auf penible Sauberkeit achten !!!
4. bei regelmäßigen Wechseln der Flüssigkeit werden auch die Entlüfternippel benutzt und gammeln nicht fest, reißen also auch nicht so oft ab

Sascha, ich stimme Dir voll und ganz zu - auch wir wechseln alle 2 Jahre - ohne wenn und aber!

ZZR-Sascha hat geschrieben:1. Regelmäßig die Flüssigkeit zu wechseln (denn es ist keine Abzocke) auch wenn das Prüfgerät sagt: alles i.O. werde ich regelmäßig wechseln

Danke Sascha
Und das aus einem "nicht-Werkstatt-Mund".
"nicht-Mechaniker-Mund" kann man in deinem Fall ja nicht mehr sagen

Spaß beiseite!

Ob es jetzt Abzocke oder nicht ist, sollte jeder für sich entscheiden.
Ich wechsel bei mir sogar jedes Jahr, oder noch öfter.

An den Bremssättel liegen bei jeder stärkeren Bremsung hohe Temperaturen an.
Dadurch bildet sich Kondenswasser dass sich in den Bremsschläuchen absetzt (hygroskopisch).
Wer schonmal einen längeren Bremspedalweg hatte, weiß wie sich sowas anfühlt.
Ich möchte es nicht mehr erleben.

ZZR-Sascha hat geschrieben:immer die gleiche Flüssigkeit nachzufüllen, keine verschiedenen Hersteller

Naja, das ist aber in der Realität nicht zu vermeiden.
Ich weiß nämlich nicht, was der Hersteller ab Werk für eine Breflü reinkippt und was die Werkstatt vor mir benutzt hat.

Wichtig ist aber die Bezeichnung von der Bremsflüssigkeit und ihre Eigenschaften!
Es ist nicht jede Flüssigkeit für jedes System geeignet.
Alte Amis dürfen nix anderes wie DOT 3 bekommen, modernere Autos dürfen auf gar keinen Fall DOT 3 bekommen, Racing-Fluid ist meistens nicht für ESP Fahrzeuge freigegeben .......
Breflü ist nicht gleich Breflü!
Das ergänzend noch zu deinen Punkten