Seit meiner Registrierung im Forum ist schon einige Zeit vergangen, daher jetzt ein paar Sätze als Vorstellung.
Da ihr alle die A4- und A5-Cabrios bestens kennt, möchte ich nicht Ausstattungsmerkmale auflisten, sondern diese Zeilen etwas anders, als eher historischen Abriss gestalten.
Eigentlich fangen wir doch alle im Wagen mit "offener Fahrweise" an, und vielleicht prägt das den Traum vom Cabrio. Meine "Open-Air-Phase" begann Ende der 30er Jahre - also im vorigen Jahrhundert!!
Die Motorisierung war spärlich und die Reifen hatten kein Profil; Federkomfort ganz gut, aber die Stossdämpfer fehlten völlig.
Später folgte ein Fahrzeug mit noch härterer und sportlicherer Auslegung des Fahrwerks, aber immerhin schon Drehschemel-Lenkung.
Den Einstieg habe ich auf einem Übungsparcours in Berlin geübt. Da es Anfang der 40er Jahre war, durfte ich selbstverständlich das Ende der "glorreichen" Zeit bis 1945 dort bewusst erleben. Das abgebildete Fahrzeug diente damals als Allround-Transporter für Behälter zur Wasser-Notversorgung, Beschaffung von Brennholz, bis zum Sanitätswagen mit z. T. dramatischen Einsatzfällen.
Mein Onkel in Hessen hatte um 1940 ein Cabrio der Marke "Adler-Trumpf", und da durften mein Vater und ich sogar mitfahren - ich finde noch heute, dass es ein sehr schöner Wagen war.
Nach Ende der Blockade von West-Berlin folgte der Umzug nach Karlsruhe und die Mobilität in der großen neuen Welt Westdeutschlands konnte sich entfalten: Erst einmal mit dem Fahrrad. Wir waren happy, wenn wir es von KA nach Wiesbaden in einem Tag schafften. Über das Moped "Victoria Vicky" kam der Übergang zur Abhängigkeit vom Erdöl. Dann begann auch für uns das Zeitalter der Motorisierung mit richtigen Kraftfahrzeugen, die alle als "Traumauto" erworben wurden und später dann ihre Schwächen zeigten.
VW 1200, bei dem wir den Getriebe-Schalthebel mit einem Damenstrumpf auf der Fahrt von Paris nach Hause im 4. Gang nach hinten ziehen mussten, damit er nicht in den Leerlauf springt!! Etwas später kam ein Kolbenfresser auf Zylinder 3 hinzu - und damit war der erste Traum zu Ende!
Ford 12M, mit Schaltung an der Lenksäule: Ein Freund hat auf der Urlaubsfahrt versucht, an einer Steigung vom 2. Gang in den Rückwärtsgang zu schalten, obwohl er den 1. Gang nehmen wollte: Das Geräusch war "ätzend" - Getriebe hat dann die nächsten 1000 km gepfiffen, hat aber noch einige Zeit durchgehalten. Das Problem war dann der Ölverbrauch von ca. 5 Liter pro 1000 km.
VW 1302 (sprich 13"Loch zwei", weil der so ein herrliches Beschleunigungsloch beim Gasgeben hatte). Dem hat dann der Rost verdammt zugesetzt.
W123 DB 200 Diesel, das "Fahrzeug zum Reiten". Im Antriebsstrang war soviel Spiel, dass man enorm vorsichtig mit dem Gaspedal umgehen musste, damit sich die Ruckelei nicht in ein rückgekoppeltes Schwingen aufschaukelte.
DB 190 - ein schönes Fahrzeug, so mit Ledersitzen, aber sonst eher zweckmäßig. Leider hat ihm mein Sohn die Vorderradaufhängung links verbogen - steht jetzt zum Aufmöbeln in einer Scheune.
DB 190 mit elektronischem Vergaser - wieder verkauft.
DB C220 Automatik-Getriebe Bj.1993/08 also ziemlich am Anfang der Baureihe: Nach wenigen km begann die Benzinpumpe zu "singen" - wurde als Garantieleistung behoben. Fährt zuverlässig ohne große Ausfälle, ist auch erst ca. 130 Tkm gelaufen. Schön: Man kann eine defekte Glühlampe der Rückleuchten innerhalb 5 Minuten ohne Werkzeug tauschen, an das Blinkerrelais kommt man einfach ran und kann die Kontakte reinigen.
2003
AUDI A4 2,5 TDI 6-Gang Schaltgetriebe hat inzwischen 350.000 km.
Beim Abspulen der Fahrstrecke hilft im wesentlichen mein Sohn; mir bleiben gelegentliche Vergnügungs- und Probefahrten nach Reparaturen. Die hohe Fahrleistung bedeutet natürlich einigen Verschleiss, z. B. Querlenker-Lager der Vorderachse. Hauptschwachpunkte sind aber Kunststoffteile und Klebungen (Scharnier der Handschuhfach-Klappe, Gelenke und Bowdenzug-Widerlager vom Verdeckkasten, Easy-Entry-Anschlag am Fahrersitz, Eintrübung der Scheinwerfergläser, Zugseil-Befestigungen des Verdecks, Rückfenster-Einklebung, u.v.m.). So manches Problem kann man selbst lösen, und da ist ein kompetentes Forum äußerst hilfreich!! So habe ich hier bei euch schon wertvolle Hinweise bekommen.
Manchmal geht sogar mir selbst "ein Licht auf" (s. Bild ), auch wenn vom vielen Grübeln die Haare ausfallen!!
Gruss Fred