Ich hatte mir ja bereits kurz nach dem Kauf des Cabs eine Halterung für mein TomTom gebaut, welche bei Nichtgebrauch komplett im Brillenfach verschwand:
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Nun ist das TomTom einer Smartphone-Navigon-App Lösung gewichen und natürlich sollte auch hierfür wieder eine clevere Halterung her. So stöberte ich ein wenig durch die einschlägigen Shops und fand diese ebenso einfache wie geniale Lösung:
Auf einem Edelstahlblech haften 2 starke Magnete nur durch ihre eigene Kraft und werden von 5 Gumminoppen in Position gehalten. Am Smartphone wird ein (oder zwei) dünne 30 x 60 mm Bleche von je 0,2 mm Stärke entweder zwischen Rückwand und Akku gelegt oder (sofern man so was nutzt) zwischen Rückwand und Außenhülle. Ich gehöre zu der zweiten Gruppe, mein Galaxy Note 3 wird von einem Gummimantel beschützt. Die besondere Form dieses Halters resultiert daraus, dass er dazu gedacht ist zwischen Spalte am Armaturenbrett geklemmt zu werden - diverse überaus positive Rezensionen bei Amazon machten neugierig, also besorgte ich mir solch ein Teil.
Bevor zwangsläufig die Frage aufkommt gleich der Hinweis, dass kein im Smartphone verwendetes Speichermedium auf Magnetismus reagiert, also keine Gefahr. Ob der Empfang durch das Blech gestört wird oder ggf. Sensoren auf die Magnete reagieren hängt natürlich vom jew. Modell ab - bei meinem Note 3 konnte ich nichts dergleichen feststellen.
Als ich das Teil bekam konnte ich mich von der genialen Wirkungsweise überzeugen, bei meinem relativ schweren (ca. 200 Gramm incl. Gummihülle und 2 Blechen) Galaxy verwendete ich dafür allerdings beide mitgelieferten Bleche á 0,2 mm, bei leichteren Geräten wird eines völlig ausreichen. Aber selbst beide Bleche tragen kaum auf und ich hätte sie sogar zwischen Akku und Rückwand legen können wenn ich nicht die Gummihülle hätte.
Der einzige Nachteil dieser Halterung war für mich, dass sie sich nicht "unsichtbar" im Fahrzeug verbauen lässt, auch wenn sie im Vergleich zu anderen Lösungen wirklich dezent ist wollte ich wieder etwas haben was bei Nichtgebrauch nicht zu sehen ist. Hierfür kommt nur das Brillenfach in Frage und dort passt das Teil natürlich nicht hinein. Ich war also kurz davor den Dremel zu aktivieren um es entsprechend umzubauen, kam dabei dann aber auf die Idee, dass es nicht wirklich mehr Aufwand darstellt mir nach dem gleichen Prinzip etwas eigenes und passgenaues zu bauen. Also erstellte ich eine Einkaufsliste:
- Alu Vierkantrohr 25 x 25 mm, ca. 80 mm lang (die 25 mm sind wichtig weil dies ca. die Innenhöhe des Brillenfachs ist)
- Alu Flachstange 60 x 25 x 2 mm
- 1 oder 2 Bleche 60 x 30 x 0,2 mm (KEIN ALU !!! )
- 2 Kunstoffstopfen für das Vierkantrohr
- 2 Hutmuttern M4
- 1 Schraube mit halbwegs ansehnlichem Kopf und passender Mutter
- 1 ca. 25 mm langes Rohr mit Innengewinde (keine Ahnung wie sich die Dinger nennen? ) und passender Schraube
- 2 gummiummantelte Rundmagnete mit 22 mm Durchmesser und angeflanschter M4 Schraube (dafür die Hutmuttern !)
Die Magnete gibt es hier: http://www.magnet-shop.net/magnetsystem ... ::340.html - alles andere im Baumarkt.
In das Vierkantrohr habe ich ca. 10 mm vor einem Ende ein Loch (in der Stärke des Innengewinde-Dingsbums) komplett von oben nach unten durchgebohrt und am anderen Ende einen der beiden Kunststoff-Stopfen eingeschlagen und zusätzlich verklebt. In diesen dann mittig ein Loch (in Stärke der Schraube mit halbwegs ansehnlichem Kopf) gebohrt. Das Gegenstück hierzu findet sich dann natürlich absolut mittig auf der 60 x 25 mm Flachstange. Diese bekommt dann noch - jew. ca. 10 mm vom Rand - 2 Löcher mit jew. 4 mm (für die Magnete).
Zusammengebaut sieht das dann so aus:
Damit sich die Flachstange auf dem Vierkantrohr nicht verdrehen kann habe ich sie zusätzlich verklebt. Wer Alu schweißen kann (ich leider nicht) kann natürlich auf den Stopfen verzichten.
Das Brillenfach hatte ich zwischenzeitlich schon ausgebaut (2 Klemmen innen/oben mit dem Schraubendreher herunterdrücken und rausziehen) und suchte mir nun eine Stelle wo ich die Löcher bohren wollte um den Halter zu befestigen. Zweckmäßigerweise sollte die Befestigung auf der linken Seite sein um den Getränkehalter nicht zu blockieren. Hier muss nun natürlich jeder sehen welche Stelle ihm am liebsten ist - ich entschied mich für eine ca. 35 mm vom vorderen und ca. 25 mm von linken inneren Rand entfernt. Das Brillenfach hat innen eine Tiefe von ca. 70 mm und wenn man die 60 mm lange Flachstange darin einklappen will sollte es zumindest halbwegs mittig sein.
Die Länge des Vierkantrohres beeinflusst hierbei natürlich wie weit der Halter später "dem Fahrer entgegenkommt" - bei meinen 80 mm (+ Stopfen + 2mm Alu + Magnete) steht das Phone später ca. 1 cm vor der offenen Klappe, was ich perfekt finde. Weniger sollte man nicht nehmen (um noch dahinter an den Warnblinkschalter heranzukommen !), mehr ist jedoch durchaus drin weil das Fach natürlich auch noch einige cm mehr aufnimmt.
Nachdem ich die optimale Stelle gefunden hatte bohrte ich zunächst oben ein Loch in der Stärke des Innengewinde-Dingsbums. Dann das Vierkantrohr im Fach entsprechend ausgerichtet, etwas zusammengedrückt und durch Loch und Vierkant das untere Loch gebohrt. Dieses allerdings nur in Stärke der Schraube für das Dingsbums. Ich habe davon jetzt keine Fotos, aber man kann sich das sicher vorstellen.
Danach wird das Vierkant erst mal probeweise mit dem Dingsbums verschraubt, hierbei ruhig etwas fester drehen, es soll ja später auch fest sitzen. Dann kann man mal schauen ob es sich problemlos ein- und ausklappen läßt, was bei mir auf Anhieb der Fall war.
Danach wird der Halter schön geschliffen und lackiert - und sieht dann so aus (die Magnete werden natürlich erst nach dem lackieren angeschraubt). Der zweite Kunststoff-Stopfen kommt dann aus rein optischen Gründen auf die Rückseite des Vierkants.
Dann erfolgt der endgültige Einbau, wobei ich bei dem Dingsbums noch ein wenig Schraubenfest ins Gewinde gegeben habe. Wenn das Fach wieder eingebaut ist sieht es so aus:
Und so eingeklappt:
Und das ganze mit Smartphone (Straßennamen aus datenschutzrechtlichen Gründen unkenntlich gemacht ):
Und das wichtigste, wenn ich es nicht brauche mache ich die Klappe runter und nichts ist zu sehen.
Der Strom kommt übrigens über ein USB-Kabel mit entsprechend gewinkeltem Stecker welches aus einem 12 Volt/USB Adapter mit 2 Ah Ausgangsleistung gespeist wird, der im oberen Bereich des Handschuhfachs untergebracht ist. Natürlich kann man den auch irgendwo dahinter verstecken, aber dann muss das Handschuhfach raus und darauf hatte ich keinen Bock Das Kabel alleine kann man auch so durchfädeln, da bei mir im Handschuhfach ja noch die Fiscon und der Dension untergebracht sind fällt das auch kaum auf.
Abschließend noch die Anmerkung, dass dieses Prinzip natürlich nicht nur mit Smartphones funktioniert sondern z.B. auch mit Navis o.ä. - das Gerät braucht halt nur eine metallische Rückwand bzw. eine Möglichkeit dort ein Blech oder eine kleine Metallplatte zu befestigen.
Viel Spaß beim nachbauen, für Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung