Audi-Cabrio-Freunde Forum

Hallo zusammen,

mir ist letzte Woche an der Ampel eine Dame hinten aufgefahren.
Stoßstange(incl. Teile darunter), Kofferraumdeckel und linkes Rücklicht müssen getauscht werden.
Ich habe aktuell noch keinen Kostenveranschlag der Werkstatt, gehe aber davon aus das sich der Schade auf ca. 3000-4000€ beläuft.

Jetzt zu meiner Frage:

Heute morgen war der Gutachter(Dekra von der gegnerischen Versicherung beauftragt) bei mir und hat sich den Schaden angeschaut, Fotos gemacht usw.
Auf meine Frage hin ob das Auto einen Wertverlust dadurch erleidet anwortete er mit NEIN! Bei einem Alter von 10 Jahren und einer Laufleistung von 111000km kann kein Wertverlust mehr gegenüber der Versicherung geltend gemacht werden, darüber hinaus handele es sich um Teile die komplett ausgetauscht werden können. Der vorhrige Zustand des Autos wird damit wieder hergestellt.

Fakt ist aber doch das wenn ich das Auto weiter verkaufe ich nicht den gleichen Preis bekomme wie bei einem unfallfreien Auto oder?

Wie sind eure Erfahrungen damit?

Ratet ihr mir zu einem Anwalt bzw. zu einem eigenen Gutachter?

Danke schonmal!

Erstmal schade, dass er kaputt ist!

Lies Dir mal im WEB den Beitrag durch.
Danach hättest Du zwar einen zu erstreitenden Anspruch, jedoch hab ich in deinem Fall mit der 2. Formel 48 Euro errechnet.

Ich würde zur Auszahlung der Schadenssumme und "Selber machen" tendieren

1.
Warum hast Du nicht unverzüglich selbst einen Gutachter beauftragt oder Dich besser noch an einen Anwalt gewendet?
Offensichtlich ist der Unfall nicht von Dir verschuldet worden!
2.
Jetzt brauchst Du nicht mehr mit nem 2. Gutachter kommen - den zahlt die Versicherung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht!
3.
Gutachten der DEKRA sollte !!! trotzdem korrekt sein. Sollte - also genau prüfen!!!
4.
Grundsätzlich hat der DEKRA Gutachter recht - die Rechtsprechung setzt bei solchen alten Fahrzeugen mit der Laufleistung grundsätzlich kein Wertverlust mehr an!
Einzelfallabweichungen sind aber immer möglich - deswegen Punkt 1, 2. Halbsatz!
5.
Im Hinblick auf den Wiederverkauf - wer sagt das?

Jambo48 hat geschrieben:Danach hättest Du zwar einen zu erstreitenden Anspruch, jedoch hab ich in deinem Fall mit der 2. Formel 48 Euro errechnet.

In Anbetracht der Ausführungen in dem verlinkten Beitrag zeigt sich mal wieder sehr deutlich - glaube nicht Alles was im Netz zu finden ist!

Der Beitragsersteller dort führt selbst zu der 2. Berechnungsmethode aus, dass Diese nicht vom BGH anerkannt wird!!!
Damit ist diese Methode in der Praxis schon mal nix, aber sowas von gar nix wert. Kein Untergericht wird entgegen der bekannten BGH Rechtsprechung entscheiden, die wird nämlich spätestens in der nächsten Instanz kassiert! und dorthin treibt es die Haftpflichtversicherung!
Wenn Dir irgendein Gutachter nen merkantilen Minderwert bescheinigen sollte - wären es Peanuts und es nicht wert deswegen mit der gegnerischen Versicherung in Deiner jetzigen Konstellation zu streiten! Sorry, aber so ist!

Jambo48 hat geschrieben:Ich würde zur Auszahlung der Schadenssumme und "Selber machen" tendieren

Grundsätzlich nicht die schlechteste Variante!

Bedenke aber - Du bekommst nur den Nettobetrag ausgezahlt und die Mehrwertsteuer erst erstattet, wenn Du sie nachweisen kannst - Sprich: allenfalls auf die Teile! Daher musst Du es durchrechnen!

Danke erstmal für die Rückmeldungen.

Übrigens wäre es mein gute Recht ZU JEDER ZEIT einen eigenen Gutachter zu Rate zu ziehen unabhängig davon ob die Versicherung schon einen beaufragt hat.
Und einen Anwalt halte ich in dem Fall für etwas überzogen.

Wichtig für mich ist, dass die Abwicklung der Versicherung mir keine Zweifel daran lässt das der Schade in voller Höhe übernommen wird mein Cabby danach so ist wie vorher. So lange das so ist brauche ich weder einen eigenen Gutachter noch einen Anwalt :-).

Es scheint wohl wirklich so zu sein, dass der Wertverlust so gering ist das sich ein Streit nicht lohnen würde.

Ich werde den Schaden fachgerecht beim Freundlichen beheben lassen. Keine Lust auf rumgerenne und "selbst" machen

Styles78 hat geschrieben:Und einen Anwalt halte ich in dem Fall für etwas überzogen.

Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen - nein, nicht überzogen.

Dem stimme ich voll und ganz zu. Insbesondere wenn du eine RSV hast auf jeden Fall zum Anwalt, aber auch zu einem der sowas als Schwerpunkt hat.
Es ist schon generell dreist, dass ich selbst als Privatverkäufer nicht mal einen Parkrempler verschweigen darf, andererseits aber nach recht kurzer Zeit als Geschädigter schon keinen Anspruch auf Wertminderung mehr habe ...

andi1103 hat geschrieben:

Styles78 hat geschrieben:Und einen Anwalt halte ich in dem Fall für etwas überzogen.

Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen - nein, nicht überzogen.

Da muss ich Andre recht geben... nicht überzogen... auch ich spreche aus eigener Erfahrung. Stupider Auffahrunfall und Ärger ohne Ende mit der Versicherung. Nur ein Anwalt weiß (meistens) was geht und wie man richtig agieren muss.
Und RSV benötigt man nicht wenn dir einer hinten drauf fährt. Da zahlt die Versicherung des Unfallverursachers den Anwalt.

chris082008 hat geschrieben:Und RSV benötigt man nicht wenn dir einer hinten drauf fährt. Da zahlt die Versicherung des Unfallverursachers den Anwalt.

Grundsätzlich richtig, aber so kann dir bei längeren Verfahren passieren, dass der von dir erst mal Vorkasse möchte. Und sollte so ein Fall vor Gericht landen und dort von dir verloren werden zahlen die den Anwalt auch nicht. Ähnlich verhält es sich u.U. bei Vergleichen.
Eine RSV beruhigt da auf jeden Fall