von A4m » Mi Feb 04, 2015 15:26
Wir haben das KW Street Comfort seit ca. 50.000 km drin. Es hat sich um ca. 5 mm gesenkt, vorne etwas mehr, hinten etwas weniger. Das dauert aber ein paar Tausend Kilometer, bis es sich nicht mehr weiter senkt.
Da wir nicht so lange ohne TÜV fahren wollten, haben wir das Fahrwerk auf die gewünschte Höhe einstellen lassen und die TÜV Abnahme durchführen lassen. Nach ca. 5.000 km haben wir das Fahrwerk etwas höher drehen lassen, damit es wieder die Höhe hat, die der TÜV Prüfer eingetragen hat.
Rückenprobleme habe ich auch, von daher kann ich deine Bedenken gut verstehen. Was ich im Folgenden schreibe, gilt aber nicht nur für unsere 18-Zoll Sommerreifen auf RS4-Felgen, sondern auch für die serienmäßigen 16-Zöller mit neuen Michelin Winterreifen.
Wenn das KW Street Comfort mal ein wenig eingefedert hat, ist es weicher und hat mehr Federweg als unser altes S-Line Fahrwerk. ABER: Der Schwellenwert für das erste Einfedern ist fast genauso hoch wie beim S-Line Fahrwerk. D.h., wenn dich das Poltern des S-Line Fahrwerks über Kanaldeckel und andere kleine Unebenheiten stört, das wird sich mit dem KW Street Comfort nicht wirklich bessern. Nach ca. 10.000 km werden die Dämpfer des KW Street Comfort minimal weicher. Das schwächt das Problem ein wenig ab, aber weg ist es deswegen nicht.
Die Ursache für das schlechte Einfedern bei kleineren Unebenheiten ist die etwas zu harte Druckstufe der Dämpfer. Damit das KW Street Comfort nicht mehr poltert, müsste die (nicht verstellbare) Druckstufe der Dämpfer weicher sein. Da lässt KW aber nicht mit sich reden.
Wir haben auch schon die weicheren vorderen Federn probiert, die eigentlich für die Vierzylinder-Motoren vorgesehen sind. Auch die lösen das Problem nicht. Das Einzige, was ein wenig geholfen hat, sind Reifen mit einer weichen Seitenwange (z.B. Vredestein) und immer aufpassen, dass der Luftdruck in den vorderen Reifen nicht zu hoch ist.
Zum Thema "verstellbar": Man kann beim KW-Street Comfort nur die Zugstufe verstellen. Wir haben das getestet. Eine härtere Zugsstufe gibt mehr Stabilität in Kurven und beim Bremsen. Das merkt man aber nur bei hohen Geschwindigkeiten ab ca. 180 km/h. Wenn man die Zugstufe auf ganz weich stellt, wird auch das Poltern etwas weniger, aber dafür leidet die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten. Wir fahren vorne und hinten mit der weichsten Zugstufe und haben uns inzwischen daran gewöhnt, aber jedermanns Sache ist das nicht.
Im eingebauten Zustand ist nur die Zugstufe der hinteren Dämpfer verstellbar. Damit das auch bei den vorderen Dämpfern klappt, muss vor dem Einbau der vorderen Federbeine jeweils oben im Radhaus ein kleines Loch in die Karosserie gebohrt werden. Das kommt auf der Fahrerseite zwischen den Bremsleitungen raus, also bitte vorsichtig bohren. Außerdem musst du dir einen ca. 10 cm langen Imbus-Schlüssel besorgen. Der mitgelieferte Imbus-Schlüssel ist viel zu kurz für das Verstellen der vorderen Federbeine im eingebauten Zustand.
Es gibt aber auch etwas Positives zu berichten: Die Kurvenhaftung des KW-Street Comfort ist gigantisch. Kein Vergleich mit dem S-Line Fahrwerk. Auch das lästige Untersteuern ist komplett weg. Außer man fährt mit viel zu hoher Geschwindigkeit in eine Kurve und macht im Scheitelpunkt der Kurve eine Vollbremsung. Aber bei sowas schiebt selbst ein 3er BMW über die Vorderachse. ;-)
Wenn man es darauf anlegt, kann man in engen Kurven sogar ein leichtes Übersteuern provozieren. Könnte aber sein, dass das nur mit Allrad klappt.
Markus
A4 B6 Quattro Cabrio, Modell 2005, V6 3,0 Benziner, Tiptronic, Prins LPG, 7,5x18 ET20 vom "alten" RS6 mit Hankook S1 evo 225/40