Audi-Cabrio-Freunde Forum

ok... und mal so vorab fürs protokoll: wenn ich mit dem klopfen von außen den motor nicht zum laufen und den deckel damit nicht wieder zu kriege - wie komme ich dann um gottes willen an den kofferraum? in meinem kopf bauen sich gerade ziemliche horrorbilder auf...

es wird doch hoffentlich eine möglichkeit geben, diesen deckel wieder zuzubekommen, auch wenn die pumpe nicht läuft? wie ist denn der druck in die hydraulikzylinder überhaupt reingekommen? kann das wirklich nur durch mein manuelles aufziehen geschehen sein, durch die besagte sogwirkung?

Gestern abend stand der Deckel offen ohne jede Möglichkeit, ihn nach unten zu drücken. Hab es mit der Gewalt natürlich auch bewusst nicht übertrieben.

Ich kann mangels Erfahrung leider nichts zum Thema beitragen, muss aber mal wieder sagen wie genial ich dieses Forum finde, hier wird wirklich geholfen.

Allerdings bekomme ich grad ebenfalls Albträume. Ich bin täglich bis zu 600km beruflich unterwegs, mit meiner Frau auf dem Beifahrersitz. Wir sind selbstständig. Nun stelle ich mir einen schönen Tag im Sommer vor, 300km von zu Hause, Dach unten. Plötzlich zieht es zu, und fängt an zu regnen, plötzlich geht das Dach nicht mehr zu. Ich bin vom Rollstuhl aus nicht wirklich in der Lage manuell ans Dach zu kommen, und muss meine geliebte Ehefrau dann 300km durch den Regen nach Hause fahren. Ich wette danach darf ich mit ihr an Board nie wieder das Dach auf machen.

Ihr macht mir Angst!

Aber um so mehr finde ich die Hilfsbereitschaft hier genial!

Du kannst folgendes versuchen: Zündung einschalten, wieder ausschalten und Schlüssel ziehen. Anschließend den Verdeckschalter für mindestens drei Sekunden halten. Gehts dann noch nicht, 10min warten und nochmal versuchen. Gehts dann immer noch nicht, brauchst du ein Diagnosesystem wie VCDS um die Magnetvntile anzusteuern, falls du den Motor nicht zum laufen bekommst.

Was zur Not auch klappen könnte ist die Hydraulikzylinder am Kugelkopf oben auszuhängen, dazu den Sicherungsbügel entfernen (nicht verlieren) und die Schubstange von der Kugel abdrücken: post183069.html?hilit=f201%20spannb%C3%BCgel#p183069

Die Zylinder kannst du dann vorsichtig in den Verdeckkasten legen und den Deckel dann schließen. Nur beim anschließendem Öffnungsveruch dran denken, den Verdeckschalter direkt nach dem Entriegelungsvorgang los zu lassen und den Deckel manuell aufzustellen, damit die Zylinder wieder eingehängt werden können.

Vielen Dank schon einmal allen bis hierher, insbesondere Dir, Andre.

Am Mittwoch hab ich frei, da probiere ich mein Glück mal.

Bis dahin noch eine Frage: hat hier noch jemand die Aus-/Einbauanleitung für diesen Pumpenmotor? Der, den ich angeschrieben hatte, meldet sich leider nicht, und am Mittwoch wüsst ich gern, wo ich hinlangen muss...Für eine PN mit Link bzw. der Möglichkeit meine Mailadresse zu übermitteln, wäre ich sehr (!) dankbar!

Hallo zusammen,

Das Dach ist zu! Dreiteilige Rückmeldung ans Forum:

1.) Ich kam - gottseidank - an den Kofferraum. Ich kehrte heute, vier Tage nach dem Abstellen des Autos mit offenem Verdeckkasten, in die Garage zurück und konnte feststellen, dass sich der Verdeckkasten-Deckel "von alleine" wieder abgesenkt hatte. Am Samstagabend war der nach manuellem Aufstellen keinen mm mehr runterzudrücken. Ich denke, der Druck hat sich abgebaut und die Zylinder haben den Deckel wieder "runtergelassen". Da ich nicht dabei war, kann ich nur hoffen, dass das halbwegs langsam abgelaufen ist. Im schlechteren Fall hat sich mit Eintreten der Bus-Ruhe irgendein Ventil geöffnet und das Ding kam ungebremst runter aufs Dach. Egal - ich musste es nicht mit ansehen. Der Schließmechanismus vom Verdeckkasten funktioniert noch, insofern ist er wohl nicht schadensträchtig aufs Schloss geknallt oder sowas. Ich konnte dann auch gleich - wie schon am Samstag - mittels Schalter in der Mittelkonsole den Verdeckkasten wieder verriegeln und die Fenster hochfahren. Danach ging der Kofferraum ganz normal auf.

2.) Es ist wohl definitiv der Pumpenmotor. Dank der tollen Anleitun g, die Andre mir noch zur Verfügung gestellt hat konnte ich relativ flott (und fast ohne Beschädigung ) den Kofferraum soweit zerlegen, dass ich an die Pumpe kam. Wie schon so oft empfohlen, hab ich drei, vier Versuche unternommen, mit dem Schraubenziehergriff an den Motor zu klopfen. Nach dem vierten Mal *klopfen, Kofferraum zu, vor ins Auto, Schalter drücken* kam dann die Erlösung: Ich hörte die Pumpe nach dem Entriegeln des Verdeckkastens anlaufen und der Schließvorgang lief ganz normal durch. Es scheint also auch durch mein Gepfriemel am Samstag nichts kaputtgegangen zu sein. :) Das Dach bleibt jetzt natürlich zu, bis die Sache erledigt ist.

3.) DANKE, DANKE, DANKE an dieses Forum, insbesondere Andre, für die prompte, professionelle und erschöpfende Beratung in diesem Problemfall. Ihr habt mir wirklich sehr (!) geholfen.

So, und ganz ohne Fragen geht´s natürlich jetzt auch nicht:

1.) Es war in den themenbezogenen Threads immer mal wieder die Rede davon, dass mit dem Motor auch zwei Relais getauscht werden sollten. Wenn sich ja nun gezeigt hat, dass der Schließvorgang ganz normal funktioniert hat nach dem Klopfen auf den Motor - muss ich die dann wirklich mittauschen? Ich weiß, die kosten zusammen wohl "nur" 50,- EUR. Aber ist so ein Relais tatsächlich als Verschleißteil zu betrachten? Irgendwie kriege ich das gar nicht über´s Herz, die rauszuschmeißen und für nen Fuffi zwei neue einzubauen, wenn die doch anscheinend nix haben...

2.) Nach dem Erlebnis heute (klopfen = es geht wieder) steht wohl sicher fest, dass es das "bekannte" Problem mit dem Elektromotor ist, oder? Da, wo ich geklopft habe, sind ja keine Mikroschalter oder sowas. Oder doch? Ich trau mir im ersten Aufschlag nicht so recht zu, das selbst instandzusetzen. Allerdings ist mein Schwiegervater recht fit bei sowas und nen Elektriker hab ich auch im Freundeskreis... Würdet Ihr eher nen neuen Motor kaufen oder das mit dem alten nochmal probieren? Die wesentliche Maßnahme ist das Aufbiegen der Kohlen-Führungen und das Entfernen etwaig vorhandener Korrosion dort. Richtig?

3.) Hat jemand Erfahrungen mit Kulanzanträgen bei Audi in vergleichbaren Fällen? EZ des Wagens war im Sommer 2009, Kilometerstand ist 39.500 km, der Wagen ist bei Audi komplett checkheftgepflegt. Ich hab heute mal mit nem Audi-Meister telefoniert Der meinte, ich hätte durchaus gute Chancen auf Kulanz, sagte aber natürlich auch, dass vor nem Kulanzantrag erst mal eine Diagnose gemacht werden muss, die er mit 100 bis 150 Euro veranschlagt hat. Dafür kriege ich ja nun schon fast den Motor zum Selbsteinbau. Und wenn ich das richtig sehe, ist das ja nun, wo ich schon alle Verkleidungen ausgebaut hab, nicht mehr so das Problem, oder? Ich bin geneigt, mit dem Auto, so wie es ist, hinzufahren und ihnen nach meiner Schilderung die Wahl zu überlassen, ob sie nen Kulanzantrag für den Motor stellen wollen oder nicht. Ich glaube, die Kosten für die "offzielle" Diagnose spare ich mir auf jeden Fall. Ein Bekannter hat einen VAG-Tester, der kann mir den Fehlerspeicher nochmal auslesen, der Rest scheint jetzt zunächst mal klar zu sein. Denke ich zumindest....

Das ist auf jeden Fall "erst mal" erledigt, wenn Du die Kohlen wieder gängig gemacht hast. Wegen dem Beschichtungsfehler kann die Korrosion an den Halter wiederkommen. Auch wegen der Relais geht es darum, wie schwer es für Dich ist, die Pumpe nochmals freizulegen um dann im Schadenfall die Relais zu tauschen.

Ich persönlich würde es es dabei belassen, nur zur warten und diese Teile nicht prophylaktisch zu tauschen, da es spätestens ab dem vierten Mal Seitenverkleidung ausbauen immer schneller geht.

Unser André ist in Sachen Technik von A-Z jemand, dem ich um ein Vielfaches eher vertrauen würde als fast jedem Audimeister. Schön, dass er auch Dir helfen konnte, Dein Fehlerbild war aber auch sehr eindeutig, eben eines mit dem hier schon viele Erfahrungen sammeln mussten.

Erst mal Glückwunsch, Dach wieder zu .

Zu 1) Das Tauschen der Relais ist reine Vorsichtsmaßnahme, besonders wenn es eine Werkstatt macht. Für 50€ Teilekosten nochmal Diagnose, Verkleidungenm ausbauen usw. Da stehen die Lohnkosten in keinem Verhältnis zu den 50€ für die Relais. In deinem Fall würde ich sie nicht unbedingt tauschen.

Zu 2) Es ist der Motor und lass dir von Audi keine komplette Hydraulikpumpe aufschwatzen, die geht so gut wie nie kaputt. Es sei denn, die bezahlen alles . Für das selbst reparieren braucht man schon ein wenig Erfahrung. Optimal wäre es, neue Kohlen und Kohlenhalter einzubauen, aber die gibt es auf dem freien Markt nicht und der Hersteller rückt nichts raus.
Ich treibe daher recht großen Aufwand um die Kohlenhalter aufzuarbeiten. Es geht auch nicht immer, hab einen Motor komplett geschrottet und einmal aus zwei defekten einen zusammengebaut.
Bis jetzt ist noch nicht einer wieder ausgefallen, aber die kritische Zeit (nach dem Winter) kommt für einige noch. Du bist mit einem neuen Motor also auf der sichersten Seite.

Zu 3) Wenn du einen Motor auf Kulanz bekommst - warum nicht. Es kann aber sein, dass das Diagnoseprotokoll verlangt wird.

andi1103 hat geschrieben:Ich treibe daher recht großen Aufwand um die Kohlenhalter aufzuarbeiten. Es geht auch nicht immer, hab einen Motor komplett geschrottet und einmal aus zwei defekten einen zusammengebaut.
Bis jetzt ist noch nicht einer wieder ausgefallen, aber die kritische Zeit (nach dem Winter) kommt für einige noch. Du bist mit einem neuen Motor also auf der sichersten Seite.

Nach diesen Ausführungen kannst Du meine PN, denke ich, erstmal ignorieren... Zumindest musst Du Dir nicht die Mühe machen, darauf auch noch zu antworten... Ich verhandle mal mit diesen Audi-Fuzzis. Ich vermute folgenden Ablauf: Kulanz nur mit Diagnoseprotokoll, das wiederum kostet mich 100,- EUR, vorher wird mir aber keiner sagen, ob Kulanzleistungen zu erwarten sind usw. usw... - und wenn, dann geben die mir ja nicht auf Kulanz ein kostenloses Ersatzteil zum selber Einbauen mit. Da wird dann schon die Rechnung zugrunde gelegt, von der man hier schon einige male gelesen hat: 500,- EUR incl. Einbau für den Pumpenmotor bei Audi. Bei einem sechs Jahre alten Auto sind 50% Kulanz sicherlich das Ende der Fahnenstange. Macht also 100,- EUR für die Diagnose und, mit viel Glück, 250,- EUR für die Reparatur. Ist in Summe immer noch fast doppelt soviel, wie wenn ich einfach nur den Motor kaufe und die letzten paar Arbeitsschritte jetzt auch noch selbst mache. Mich dünkt, ich könnte mir die Zeit für den Kulanzzirkus einfach sparen. Aber um den Motor zu kaufen, muss ich ja eh hin....