Hier mal eine kleine Beschreibung wie ich das mit den Motoren mache:
Anfangs hab ich die Platine losgeschraubt, gedreht und durch den Ausschnitt für das Anschlusskabel die Kohlenhalter ausgebaut. Sie sind an 4 Stellen mittels Biegelaschen auf der Platine befestigt. Beim Einbau musste ich die natürlich wieder fest umbiegen, was nicht immer gelang. Hab so auch einen Motor geschrottet. Ein weiterer, den ich von einem user bekam, war auch nicht mehr zu retten.
Wenn die Halter nach dem Umbiegen nicht fest genug waren, hab ich sie auf der Oberseite an zwei Stellen mit einem Klebepunkt (2-K Epoxykleber) fixiert.
Das war mir aber zu fummelig und so hab ich mir aus dem vorderen Gehäuseteil des defekten Motors ein Werkzeug gebaut, mit dem ich den Anker aus dem Lager ausdrücken kann. Darauf rumschlagen würde ich nicht, beschädigt nur das Kugellager.
Das ist übrigens ein 608 2RS, wie es auch in den Laufrollen vieler Inline-skates zu finden ist
Manchmal kommt das Lager mitsamt Federring und Klemmring raus, dann braucht man einen Abdrücker um weiter zu kommen (Foto). Man bekommt es aber wieder zusammen, der Klemmring muss nur richtig sitzen, ich schlag ihn mit einer 13er Nuss aus "Einschlaghülse" vorsichtig wieder ein.
Zum wieder aufdrücken des Ankers hab ich aus einem geschlachteten Motor den hinteren Gehäuseteil von den Magneten befreit und hinten im Lager etwas Papier rein gestoft. Das reicht um durch abwechseldes anziehen der Schrauben den Anker wieder bis zum Anschlag in das Lager zu drücken. EDIT: Auch den Wellendichtring tausche ich (Wellendichtring, BA 6x16x5 mm).
Ich kühle die Welle zuvor mit Kältespray kräftig runter und erwärme das Kugellager mit dem Föhn. Das reicht um per Hand das Teil so einen knappen mm anzusetzen. EDIT: das ist nicht immer nötig gewesen.
Die Kohlenhalter reinige ich von innen, ich polier sie mit Dremel und Polierstift sogar etwas. Es geht aber auch mit einem Wattestäbchen und etwas sehr feiner Politur, das Zeug zum polieren von Handydisplays geht z.B. sehr gut. Anschließend Polierreste entfernen, das ist wichtig. Ich biege sie etwas auf, so dass sie etwa 0,3mm Spiel haben.
Bei den Haltern besonders an der hinteren Lasche vorsichtig sein, das lässt sich nur einmal auf und wieder zu biegen, danach bricht es ab. EDIT: aufbiegen ist mit den Kohlen dieses Anbieters nicht nötig:
https://www.old-germany.de/ecommerce/pr ... dt76ngsgn5 , die Löcher in der Platine müssen etwas aufgebohrt werden (max. 2 mm), da die Anschlussdrähte dicker sind.
Die Kohlen schau ich mir ganz genau an, ich musste schon
eine ersetzen, weil sie einen großen Riss hatte. Die Unterkante schleife ich auch etwas glatt, bevor ich die wieder einsetze. Vor dem endgültigen Zusammenbau bekommen sie noch etwas Kontaktspray.
EDIT: ich baue mittlerweile grundsätzlich neue Kohlen ein!, Kontaktspray usw überflüssig.
Rost finde ich immer im hinteren Gehäuseteil rund um das Lager, ich hatte bisher noch keinen Motor, der rostfrei war. Das entferne ich und pinsel den Bereich mit Schutzlack (Kontakt Chemie Plastik 70) ein, das Lager selbst natürlich nicht.
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