Die Antwort ist einfach: „Ja, wenn man als Ersatz für ein Cabrio ein normales Auto bekommt!“
Hallo Freunde der frischen Luft, der Mittelohrentzündungen und der einseitigen Sonnenbrände!
Vor über einem Jahrzehnt wurde ich - im Alltag Wirtschaftsingenieur - zu passioniertem Leser der „Jetzt mach’ ich’s mir selbst“ Buchreihe..
Mit den Jahren (und mit den Autos) folgten einige Mitgliedschaften in Foren, dann ein Verein, dann eine denkmalgeschützte Halle samt Hebebühne und sogar Freundschaften zu Schraubenschlüsselakrobaten, die vom Ingolstädter Konzern zu Perfektion gedrillt wurden, und zu Teiledienstleitern der passenden Autohäuser.
Ich glaube seit dieser Zeit, Zeug von unschätzbaren Wert - mit gesteigerten Wert auf „Originalzustand“ - in diverse Autos verbaut zu haben. Das gleiche wurde dann nochmal in den Lack einmassiert.
So wurde das erste Cabrio, ein Audi 80 mit V6 Motor, einst mitten in der sonnigen Saison auf seine Verwandlung vorbereitet. Zwei Wochenenden musste meine Frau mit anpacken und diverse Schrauben und Kleinteile in verschliessbare Dosen und Beutel einpacken und beschriften. Es war geschafft! Das Innere war aussen und im Wohnzimmer war nun mehr Cabrio als vor der Haustür! Das geliebte Cabrio konnte sein neues Lackkleid erhalten. Die Zeit der Entbehrung schien unendlich, doch das Warten hatte sich gelohnt. Im neuen/alten Mitternachtsblau Perleffekt stand er da, fertig zum Entladen von Anhänger des Lackierers und bereit für den Zusammenbau…
Es waren noch nicht einmal alle, teilweise durch neue ersetze Teile verbaut, schon war die Abreise ins hunderte Kilometer entfernte Österreich beschlossen um beim Cabriodoktor ein neues Verdeck zu verpflanzen.
Ja… Cabrio fahren macht krank!!!
Nach einem Wochenendausflug zum lokalen Dealer (bei dem ich mir genau das Gegenteil anschauen wollte - ein Arbeitspferd! einen SUV!), stand er auf einmal vor mir:
der Audi A4 Cabriolet.. Es waren dabei noch keine Hintergedanken im Spiel, doch als der Händler mir am folgendem Montag offenbarte, dass das Cabrio bereits verkauft ist und gerade ins Land der guten Weine und des Käses verschifft wird, war das Begehren nun stark. Ich musste so ein Ding haben! Es spielte noch nicht einmal eine Rolle dass es kein V6 oder V8 war.
(…)
Nur eine Woche später unterzeichnete ich, beinahe blind, den Kaufvertrag für eines der letzten A4 Cabrios. Im späten 2009 in USA an einen glücklichen Besitzer übergeben, fand das Cabrio nach nur wenigen Monaten den Weg zurück in sein Ursprungsland. Der Kilometerzäher verrät, dass der Motor gerade mal „eingefahren“ wurde. Die Kombination aus einem 2.0 TFSI + Quattro + Tiptronic macht ihn in Deutschland fast zum Einhorn.
Trotz des jungen Alters zeigte sich schnell, dass einige Sünden seiner Vorbesitzer schnell geheilt werden wollen (z.B 18’’ M+S Reifen „Made in China“, die das Akustikverdeck nicht kaschieren kann).
Für das 80er Cabrio ist nun Zeit für den Ruhestand, es sei denn, jemand erweist sich seiner würdig.
Ich erhoffe mir, in der neuen Gemeinschaft schnell Hilfe bei den neuen, noch unbekannten Problemen zu finden und vielleicht etwas aus meiner Erfahrung auch weitergeben zu können.
Ich wünsche Euch ein regenfreies Wochenende
Adam