von motobo » Di Sep 26, 2017 10:06
Hallo Kevin,
ich habe eine Idee für dein Problem, wenn du eventuell in deinem Auto Bose nachrüsten möchtest. Ich muss aber etwas ausholen ...
Ich habe in meinem B7 das Bose Soundsystem verbaut. Vorn in den Türen befinden sich 20 cm Bässe. Dazu die Hochtöner in den Spiegeldreiecken und ein Mitteltöner auf dem Armaturenbrett. Das ergibt ein ungefähres 3-Wege-System. "Ungefähr" deswegen, weil die Komponenten an einem DSP (Soundprossesor) hängen. Der stellt eine Black-Box dar. Was GENAU den einzelnen Komponenten an Frequenzen zugewiesen wird ist nur mit einem Riesenaufwand zu ermitteln. ich wüsste nicht, dass das jemand schon mal versucht hat.
Hinten im B7 mit Bose sind rechts und links Breitbänder verbaut (da wo bei dir gar kein Speaker eingebaut ist), die den gesamten Frequenzbereich abbekommen. Ich glaube, dass Bose das so gelöst hat, damit Fond-Passagiere das gesamte Frequenzspektrum mehr oder weniger mitbekommen. Doch wer fährt eigentlich oft zu viert im Cabrio?? Und Breitbänder sind natürlich ein großer Kompromiss. Kein Wunder, dass die hinteren Lautsprecher für Fahrer und Beifahrer kaum was bringen.
Der Klang auf den vorderen Sitzen wird von dem o.g. "3-Wege-System" bestimmt und ist nicht so ganz schlecht. Damit kann man klar kommen. Was dann aber auffällt ist doch insgesamt ein etwas substanzlosen und "blutleeres" Klangbild. Es ist ein ziemlich helles Klangbild das man auch durch den Bassregler nicht gut "anreichern" kann.
Ich habe mich gewundert, warum hier im Forum keine Verbesserung der hinteren Breitbänder thematisiert wird (habe ich zumindest nicht gefunden).
Ich habe mal einen Versuch unternommen, OHNE Subwoofer und OHNE sichtbare Veränderung etwas mehr Bass zu erzeugen.
Um es kurz zu beschreiben:
Die Breitbänder, die praktisch keinen Bass erzeugen mussten weichen. Ich habe dann dort zunächst eine kleine Schallwand aus 9 mm Siebgussplatte (das sind die braunen Mehrschicht-Sperrholzplatten) platziert, die bereits die typische Einbauöffnung für 16,5 cm Tieftöner hatte. Die Montage ist ziemlich einfach. Anschließend habe ich die gesamte sichtbare Fläche zum Fahrgastraum hin gedämmt, so wie man es auch mit den Türen machen kann/sollte. Dazu benutze ich billiges alukaschiertes Dämmmaterial von der Rolle (2mm; gibts im Baumarkt). Ich habe angenommen, dass ich dadurch ein recht großes, teilweise undichtes Gehäuse hergestellt habe. Es gibt vermutlich Luftverbindungen zwischen dem hinteren Seitenteil und dem Kofferraum. Ich habe es mir geschenkt das genau zu untersuchen und lieber nach geeigneten 16,5 cm Bässen gefahndet, die die "richtigen Parameter" aufweisen. Hier ist der Wert Qts wichtig und die Impedanz (Ohm). Ein Qts von 0,4 bis 0,6 ist gut für ein geschlossenes Gehäuse. Ein Qts über 0,7 für "free-air-Anwendung". Ein Kofferraum wird typischer Weise als Free-air-Anwendung angesehen.
Ich bin dann auf den Eton POW 160.2 gestoßen. das ist ein Set aus 2 Bassmitteltönern und 2 Hochtönern. Ich konnte die Bässe gebraucht "schießen". Sie haben einen Qts von 0,63 und werden typischerweise in Türen verbaut. Qts 0,63 erschien mir annähernd ok. für mein großes, undichtes Gehäuse. Ein Versuch war es wert!
Und tatsächlich ... ich konnte so bereits hörbar den Bassbereich verstärken ... selbstverständlich ohne Wummern und ohne "BumBum-Bass". Wichtig noch zu erwähnen, dass die Breitbänder 2 Ohm haben. der Eton hat nominell 3 Ohm (!) und messtechnisch noch wenigen. Also sehr, sehr gut geeignet als Ersatz für einen 2-Öhmer.
Was jetzt noch störte war, dass der Eton den gesamten Frequenzbereich bekam. Hier schaffte eine Bassspule mit 4,7 mH Abhilfe (5,6 mH würde auch gehen). Diese Spule sollte aber einen kleinen ohmschen Widerstand haben. Man greift hier (ist ja kein High-End UND im Cabrio) zu einer Kernspule, damit das nicht zu teuer wird.
Mit dieser Spule in der Plusleitung hat man einen flachen 6 db-Filter und das reicht hier total aus. Die Mitten und Höhen sind rausgefiltert und man bekommt von hinter nur noch Bass. Und das ist sehr gut für den Klang auf dem Fahrer-und Beifahrersitz !!
Nun kann man noch mit dem Fader das Lautstärkeverhältnis vorn/hinten regeln und so genau den Bassanteil einstellen, den man wünscht. Im Ergebnis hat man ein deutlich fülligeres Klangbild ohne Wummern und ohne Bumbum-Bass und ... ohne jede sichtbare Veränderung. Das Ganze kostet auf jeden Fall unter 100,- Euro und einen Subwoofer - den braucht man nicht mehr unbedingt.
Falls du dir das mal anhören möchtest - ich wohne nicht weit weg. Falls du aber ein original Bose-System ohne Veränderung haben möchtest, kannst du die Bose-Breitbänder von mir bekommen, denn die brauche ich jetzt nicht mehr.
Diese leichte Modifikation ist eigentlich für alle interessant, die ihr Bose-System im A4 B7 verbessern möchten.
Gruß Motobo
Zuletzt geändert von
Jambo48 am Di Sep 26, 2017 10:46, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: 2-Wege System korrigiert
A4 Cabrio HE B7, 3.0 TDI Quattro, mauritiusblau, Sportfahrwerk, Akustikverdeck blau, innen Leder/Alcantara grau,PDC, RDK, Multifunktionslenkrad/Tiptronic, Bose-Soundsystem, CD-Wechsler, Navi RNS-E mit MMI (SW 0650/ DVD 2016), Kühlbox, Beheizte Sitze, elektrisch verstellbar, dito Lordosenstütze, MAL, Tempomat, Xenon m. Kurvenlicht, Alarmanlage.