von skalis » Do Okt 25, 2018 22:42
Hallo zusammen,
ich habe ja mittlerweile auch meine Erfahrungen mit einem Gewindefahrwerk, den Einstellschwierigkeiten und den TÜV Eintragungen gemacht.
Fakt ist das die "Höhenwerte", wie auch immer gemessen, sehr sensibel auf den Untergrund und andere Gegebenheiten wie z.B. Tankmenge, und Anderes reagieren.
Ich habe mittlerweile bei gesetztem Fahrwerk und unveränderter Fahrwerkseinstellung aber unterschiedlichen Untergründen so viele Messungen durchgeführt und immer wieder andere Werte festgestellt, teilweise von bis zu 5 mm unterschied zwischen links und rechts oder vorne und hinten.
Fakt ist auch das sich das Fahrwerk nach dem Einbau noch setzt, und das auch unterschiedlich, und mann deshalb generell erst nach grob 500 Km die Feineinstellung und TÜV Abnahme vornehmen sollte. Die Einstellung sollte man dann auf einer ebenen Auffahrbühne vornehmen auf der ja ziemlich gerade und immer wieder die Selben Verhältnisse bestehen und man damit die Beste Untergrundbasis für vergleichbare Messwerte hat. Wenn sich das Fahrwerk erst gesetzt hat bewirkt auch jeder Millimeter den ich am Gewinde verändere genau die Selbe Veränderung in der Fahrzeughöhe, bei belastetem Fahrwerk sprich stehendem, gesetzten Fahrzeug und gleichbeleibenden Rahmenbedingugnen. So kann man auf einer Auffahrbühne das Fahrwerk schon ziemlich genau ausrichten. Ein bis zwei Millimeter werden aber auch da nach jeder Proberunde aus verschiedenen Gründen wieder unterschiedlich sein. Das ist aber nicht abstellbar und schon ziemlich Optimal.
Meine Erfahrung ist, das normale Werkstätten wohl des öfteren einfach keinen Bock auf solche "pingeligen" Feineinstellungen haben und eben etwas grobmotorischer unterwegs sind. Deshalb habe ich das am Ende selber gemacht.
Wichtig ist das die Hinterachse erst mal richtig steht (rechts links) und die richtige Höhenbasis hat, denn hier sind Verstellungen deutlich aufwendiger als an der Vorderachse.
Desweiteren serienmäßiger Hängearsch hin oder her das sieht einfach Kacke aus und das kann man mit einem Gewindefahrwerk schön korrigieren.
Letztendlich ist es auch egal wie die Originalhöhe war, denn am Ende soll der Wagen mit dem Gewindefahrwerk so dastehen wie man es haben möchte und es geil aussieht bzw. wie die Straßenverhältnisse es eben erlauben. In der Regel vorausgesetzt, es befindet sich noch im zugelassenen und eintragungsfähigen Bereich.
Auch die Originalfahrwerke gleicher Modelle sind weder von Fahrzeug zu Fahrzeug noch innerhalb eines Fahrezuges gleich hoch bzw. absolut symmetrisch, das ist einfach durch Fertigungstoleranzen und anderes bedingt. Dabei gibt es mitunter schon signifikante Abweichungen.
Auch wenn die Messmethodik vom Boden bis Unterkante Kotflügel nicht optimal ist, sind beim S4 Cabrio mit Sportfahrwerk die 67 cm schon ein guter Anhaltspunkt.
Welcher TÜV dann letztendlich was wie einträgt und was die unterschiedlichen Gewindefahrwerkshersteller dazu so empfehlen scheint ja mitunter auch sehr unterschiedlich zu sein und keiner wirklich einheitlichen Praxis zu unterliegen.
Darüber hinaus ist die Höhe eines Fahrwerks nicht zwangsläufig das einzig relevante Kriterium es auf unterschiedliche Straßenverhältnisse anzupassen sondern auch, wenn vorhanden, insbesondere die Dämpfereinstellung. Die Höhe bedingt ja bei schlechten Straßenverhältnissen eher ob bzw. wann ich aufsetze.
Darüber hinaus hängt die "machbare" Tiefe auch signifikant von der verwendeten Rad-/Reifenkombiantion und ggfs. der Verwendung von Distanzscheiben ab.
Das sind meine Erfahrungen bzw. gewonnenen Erkenntnisse zu diesem Thema. Ich hoffe das ich damit für euch nützlichen Input geben konnte.
Viele Grüße, Gregor
Audi S4 B7 Cabrio, Bj. 2006, lichtsilbermetallic, Tiptronic, Bilstein B16 Gewindefahrwerk, H&R 4x10mm Distanzscheiben, Supersport Edelstahl AGA, Verdeckmodul
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