von huggeldubbel » Di Nov 09, 2021 09:53
Wie weiter oben beschrieben, wurden in anderen Foren schon Unterschiede von 2 cm festgestellt. Das ist eine Welt! Und genau die 2 cm +/- suche ich, weil die mir für meine Ziele helfen. Ich will einfach etwas mehr Reifen auf den Felgen, die an sich schon Schwachsinn sind, mir aber gefallen und aus dem OEM- Einerlei heraustreten. Rein rechnerisch würde ein 2 cm breiterer Reifen (der immer noch in der Herstellertoleranz liegen könnte) die 2,5 cm (gegenüber 8,5J) oder 3,7 (8J) geben, was mir fehlt.
Mit den billigen Michelin- Reifen wurde ich nicht angeschmiert, da sie mir nicht als solche verkauft wurden. Ich habe meiner Werkstatt damals vertraut und erst im Nachhinein recherchiert. Ich habe auch nie behauptet, sie seien genau so toll wie andere Reifen des Hauses, da mir a) der Vergleich fehlt und ich b) kein Auto habe, das die Reserven dieser Reifen ausloten könnte- zumindest nicht mit meiner Art Auto zu fahren. Diese würde ich als "schnelles Gleiten" beschreiben, was in der Praxis bedeutet, dass ich nicht heize, aber Spass daran habe, das Auto durch Kurven durchrollen zu lassen, wo andere bremsen.
Es ist wohl einigermaßen bekannt, dass Reifenmischungen, -aufbau und -profile durchgängig weiterentwickelt werden- sei es nun in Richtung Effizienz, Performance oder was auch immer. Alte Entwicklungsstände, die nicht immer zwangsweise schlechter, sondern vielleicht nicht mehr zeitgemäß in Richtung Lautstärke oder Energieffizienz sind, müssen nicht brachliegen, sondern können an "schmale" Tochterfirmen übergeben werden. Da die Entwicklungskosten amortisiert sind, kann man die dann billiger anbieten und an einer Stelle Umsatz generieren, die es zuvor nicht gab. Das passiert in vielen Wirtschaftsbereichen und ist keineswegs neu. Aus einem Satz nun diese umfassende Ableitung zu konstruieren (ohne nachzufragen), grenzt an Arroganz. Die Reifen, die ich aufgezogen habe, werden u.A. als Kormoran verkauft. Das ist eine Tochter von Michelin und diese macht auch Privatelabeling für z.b. Ihle (Sebring). Ihle gehört Michelin, weil sie in Schwierigkeiten geraten waren, für Michelin aber ein wichtiger Vertriebspartner sind und waren. Ohne "Hausmarke" geht es im Reifenbusiness heute nicht mehr. Also ist alles da und man will sich vermutlich auch nicht den Ruf versauen, indem man unrund oder völlig unzulängliche Produkte verkauft. Für eine hauseigene Firmierung wäre das kontraproduktiv- gerade wenn man viel über sie verkauft.
Für mich ist bei der Wahl eines Reifens nicht wichtig, ob er hervorragende Testergebnisse abliefert, sondern ob er meine Bedürfnisse deckt oder mir Schweiß ins Gesicht treibt. Das hat der Reifen nie, weswegen ich ihn auch sofort wieder kaufen würde, wäre nicht das bereits beschriebene Thema. Ich hatte zuvor Hankook- Reifen (Evo 2) und hatte nicht das Gefühl, dass die mir auch nur ansatzweise im Alltag mehr boten. Und mein Auto ist keine Wochenendprinzessin, sondern Alltagsgegenstand.