Audi-Cabrio-Freunde Forum

Hallo liebes Forum!
Ich würde mich gerne mit einem Beitrag zu meinen A4 Cabrio einbringen.
Letzten Spätherbst gekauft und noch 2 Wochen vor der Einwinterung genossen, viel mir schon bald nach dem Kauf von Privat auf, dass der Wagen Vibrationen erzeugt.
Im Stand nach dem Kaltstart besonders zu spüren, erzeugt das Auto ab Leerlaufdrehzahl drehzahlabhängige Vibrationen die besonders im Schalthebel zu spüren sind. Am deutlichsten spüre ich die Vibration um 2000u/min, egal ob im Stand oder beim Fahren, in allen Gängen. Umso höher ich über 2000 U/min drehe, desto feiner werden die Vibrationen.
Der Motor selbst scheint rund zu laufen, zieht gut durch, verbrauchte auf 600km Autobahn am WE bei normaler Fahrweise ca 8liter.
Die Kupplung braucht Gefühl um ordentlich anzufahren, habe keinen Vergleich zu anderen A4s.

Auf der Autobahn zeigte er mir plötzlich einen zu niedrigen Ölstand an. Ich war mir sicher ihn vorher kontrolliert zu haben, habe aber große Probleme den Ölpeilstab abzulesen. Es scheint im Führungsrohr so viel Öl zu sein, dass auch der eigentlich trockene Teil mit Öl benetzt wird. Habe vorhin 5x hintereinander den Ölstab komplett abgewischt und dann endlich gesehen, dass er tatsächlich bei Minimum steht. Nach knapp 1l nachgefüllten Öl scheint es, vorausgesetzt richtig abgelesen, jetzt knapp unter max zu stehen. Ölwechsel erfolgte vor 2.000km noch beim Vorbesitzer.

Zahnriemenwechsel hatte ich direkt nach dem Kauf gemacht.

Was mir zudem beim flotteren Fragen aufgefallen ist, ist dass es beim Schalten vom 2. In den 3. am Hebel etwas "knackt", so ein knöchernes trockenes Reiben, kein Krachen, kein Zahnradkirschen. Es tritt nur beim schnellen Hochschalten auf, nie beim runterschalten und auch nicht wenn man gemächlich und langsam schaltet.

Diese Dinge zum Motor und Getriebe machen mir nun doch etwas Bauchschmerzen und ich habe Sorge ein par tausend Euro versenkt zu haben...

Ansonsten bin ich sehr begeistert wie toll, und wie geschmeidig sich dieser Wagen fährt und bin auch mit dem kleinen V6 total zufrieden, besonders der Klang bei einer Überlandfahrt ist echt betörend.

Mein Wagen: Audi A4 2.4V6, 6 Gang Schaltgetriebe, EZ2004, aktuell 90.000km.

Viele Grüße
Oliver

Guten Abend!
Vlt hätte ich in meinem Beitrag noch erwähnen sollen, warum ich das ganze schreibe.
Meine Frage: Kenne jmd diese "Symptomatik" beim Cabrio bzw kann mir jmd sagen ob man deshalb tätig werden sollte? Geht da etwas kaputt was potentiell noch mehr Schäden nach auch zieht ? Was könnte defekt sein?
Grüße!

Hallo,

hat der Wagen schon mal eine neue Kupplung bekommen ? Das Zweimassenschwungrad und die Kupplung sind hier gerne Ursachen für solche Vibrationen und eine schlecht eingestellte Kupplung, wenn es beim schalten was "hakt". Fahrwerk und Antriebswellen würde ich ausschließen, da es ja auch im Stand ist. Falsch eingebaute Umlenkrollen beim Zahnriemenwechsel ist auch öfters mal ein Kandidat. Alles schon vorgekommen...

Viele Grüße
Mike

Ich habe die Entlüftung fürs Kurbelgehäuse im Hinterkopf (hatte noch einen 2.4er, aber meine es mal irgendwo gelesen zu haben). Wie verhält sich denn der Öleinfülldeckel bei laufendem Motor, wenn du ihn öffnest?

Oder der Motor zieht irgendwo Falschluft.

Moin Oliver,

ich habe das gleiche Modell, allerdings mit ca. 248.000km und würde mir an deiner Stelle keine allzu großen Gedanken machen.
Die Vibrationen köönten,vom Motor- oder Getriebelager kommen, der Schalthebel ist aber bei diesen Baujahren auch noch nicht so gut entkoppelt wie beim B7.

Ich habe u. v. a. eine neue Kupplung inkl.. Zweimassenschwungrad drin und dennoch ist das Anfahren etwas sensibel im Vergleich zu heutigen Schaltern.

Der Ölverbrauch scheint im Toleranzbereich, das Knacken beim schnellen Schalten sagt mit nichts, aber wenn es beim vorsichtigeren Schalten nicht ist, ist es wahrscheinlich nicht gravierend.

Der Klang, da hast du recht, ist wirklich sehr speziell geil :) da sind sich hier eigentlich alle einig.

Ich würde die Mühle mal ein wenig warmfahren jetzt….nach Standzeit ist manches noch nicht im Lot….meinen habe ich quasi durchreparieren lassen und nachdem er am Anfang durch Pflegestau eine kleine Zicke war, läuft er seit über zwei Jahren fantastisch.

Lass die Dinge checken, fahr ihn regelmäßig, repariere das, was Not tut und du wirst lange Freude an dem Auto haben.
Wir haben ihn jetzt 4-einhalb Jahre und ich gebe den nicht mehr her. Allerdings steckt auch viel Liebe, Arbeit und Geld in dem Auto :)
Gute Fahrt,

Markus

Hallo und vielen Dank für die Antworten!

Heute bin ich wieder gefahren und habe den Hinweis mit dem Öldeckel gecheckt bei laufendem Motor.

Ich muss ihn abziehen, es herrscht offensichtlich ein deutlicher Unterdruck und es zischt wenn ich ihn abhebe. Ist das der Normalzustand oder deutet es tatsächlich auf die Kurbelgehäuseentlüftung?

Kupplung und Zweimassenschwungrad sollten noch, wie eigentlich alles an dem Wagen, die ersten sein, laut Vorbesitzer gab es wohl bislang keinerlei größere Reparaturen. Hat ja auch erst 90.000 km gelaufen. Die Vibrationen waren schon vor dem Zahnriemenwechsel, da sollte also alles richtig gemacht worden sein.

Ölstand messen funktioniert jetzt, indem ich den Ölstab ziehe, sauber mache, und ihn dann im Rohr mehrmals bis 5cm vor Endposition hoch und runter ziehen, ihn dann nochmal abwische ( damit scheint das überschüssige Öl welches das Ablesen sonst unmöglich machte erledigt zu sein) und dann bis zum Anschlag einstecke, rausziehe und ablese.

Lieber Markus, danke für den Ratschlag, so habe ich es nun auch beschlossen. Ich werde ihn jetzt einfach genießen und mir keine großen Gedanken und Sorgen machen, bringe ihn demnächst dann mal zum Service und hoffe jetzt auf viel gutes Wetter :)

Viele Grüße, schönes Osterfest!
Oliver

Kann mir jmd noch Auskunft bzgl des Öldeckels geben? Ist dieser Unterdruck und das unrunde Laufen nach dem Abziehen des Deckels normal?
Hier im Forum finde ich keine Klare Aussage dazu gerade in Bezug auf den 2.4 V6.
Und kann ein ZMS bereits nach 90.000km defekt sein, oder ist es auch das Alter von 18 Jahren?

Grüße
Oliver

Schaue doch mal, wie Deine Drehmomentstütze ausschaut, das wird mit der Zeit die Aufnahme porös. Das löst dann auch Vibrationen im Antriebstrang aus. Ich habe meine schon beim ZR Wechsel mit getauscht, die sitzt direkt vorne an der Front vor dem Motor. Ansonsten kommen Vibrationen wie hier schon erwähnt beim Schalter meistens von einem defekten Zweimassenschwungrad.

Lies mal hier:
kurbelgehaeuseentlueftung-kge-t17655.html?hilit=Kge

Wenn beim BDV (V6 2,4)der Deckel angesaugt wird ist unterdrucktechnisch die Kurbelgehäuseentlüftung in Ordnung,so gehört das und das gesamte übrige System ist dicht und kann arbeiten wenn die übrigen Komponenten iO sind.Beim 1,8T ist es genau anders herum,da muss der Öldeckel "tanzen" dh gegen Überdruck aufgesetzt werden sonst ist was undicht.
Kannst Du bei Deinem 2,4 im Leerlauf prüfen:Er läuft holprig wenn Du den Öldeckel gegen den Unterdruck abnimmst,oder?
Gruß
Martin

Danke für diese eindeutige Aussage! Sehr hilfreich. Ja es ist tatsächlich so, der Deckel wird leicht angesaugt, nehme ich ihn ab beschwert sich der Motor mit unruhigen Lauf.
Na dann kann ich diesen Punkt als "inOrdnung" abhaken, prima.

Grüße!

Wenn Du keine dauernde Vibration im Schalthebel hast sondern eher wie Du es beschreibst ein knöchernes,hakeliges Gefühl beim schnellen Wechsel der Gänge tausch doch erst einmal das Getriebeöl...das soll ja angeblich ne nie getauscht werden müsen und 90 tkm sind keine Laufleistung aber geschätzte 20 Jahre Betrieb schon....Mit neuem Öl machst Du es der Synchronisation beim Gangwechsel leichter und das kostet vergleichweise nichts.
Die Schaltgetriebe der Baureihe sind super standfest...da gibts eigentlich nie Probleme .
Wenn allerdings die Schaltanlenkung vom Hebel zum Getriebe nicht exakt eingestellt oder durch Verschleiß der Führung nicht genau ist kann es sein dass man auch mal den nächsten Gang nix fix reinkriegt weil die Gasse durch Spiel in den Buchsen nicht exakt geführt wird...hat nix mit dem Getriebe selbst zu tun und kommt auch sehr selten vor..Die Anlenkung ist sehr solide ausgeführt und hält eigentlich.Die Einstellung unterhalb der Schalthebels wird eigentlich nie verändert weil da erfahrungsgemäß kaum die Ursache zu suchen ist...das hatte ich bisher nur einmal bei einem B8 der kalt nicht vom 1. in den 2. schalten wollte oder nur mit Nachdruck....ZMS und Kupplung waren neu(Hatte 280tkm) und das Getriebeöl frisch...Da hat die Nachjustage der Anlenkung unterhalb des Schalthebls die Lösung gebracht...ist bei Deinem B6 mit der Laufleistung eher unwahrscheinlich.
In Deinem Fall würde ich mir die hintere Getriebelagerung genau ansehen ,wenn das Gummi aufgrund des Alters ausgerissen oder nur verquollen oder müde ist hängen Motor und Getriebe hinten zu weit nach unten,der Abstand des Schaltgestänges zum Getriebe ändert sich um ein paar mm und Du hast mehr Vibrationen im Schalthebel wiel der ganze Block weniger entkoppelt ist....müsste man auch besonders beim Lastwechsel spüren können.Motor und Getriebe hängen hautsächlich an drei Punkten;Vorne re und links und am hinteren Gummi-Metall Lager in der Lagerung der Getriebetraverse...die muss das vor-und rück Kippmoment der Einheit auffangen und nicht die Schaumstoff-Drehmomentstütze vorne ...das könnte die vorne auch gar nicht.
Wenn die Synchronisation den Gangwechsel nicht erschwert(Neues ÖL) mach die hintere Getriebelagerung neu....Wenn Motor und Getriebe hinten runter hängen gibts mehr Vibbratinen und die Schalteinstellung passt nicht mehr genau weil sich der Weg der Schaltstange um ein paar mm verändert.Das würde erklären warum es ohne Last (Kippt nicht) geht aber unter Last(Fix geschaltet auf Zug:Motor kippt nach hinten..Gang will nicht rein......weil Schaltstange dafür ein weinig zu kurz )Das wär meine Überlegung
Gruß
Martin

Hallo und herzlichen Dank für diese ausführliche Antwort!
Lastabhängig ist es eigentlich nicht.
Und es sind zwei Dinge, einmal, dass der 3. Gang manchmal etwas kratzt beim Einlegen, und dann eben die Vibrationen im Stand, im Leerlauf, beim Fahren, definitiv drehzahl- aber NICHT Lastabhängig.

Das mit dem Getriebeölwechsel probiere ich Mal.
Kann es auch an der Kupplung selbst liegen? Bemerke dass wenn ich "sportiver" fahre und schwungvoll hochdrehen und dann schnell die Kupplung trete und schalte es einwandfrei geht, wenn ich ganz entspannt und langsam schalte auch, nur wenn man es ohne besondere Vorsicht schaltet, dann fühlt es sich so knorpelig/kratzig hakig an und klingt wie wenn man rohe Karotte im geschlossenen Mund laut, oder so ähnlich :)

Die Kupplung fasst erst recht weit oben und manchmal neigt er etwas zum hüpfen, bei eingeschlagenem Lenkrad und anfahren auch zum ruckeln wenn man nicht aufpasst. Und ich höre beim Einfahren über die Schwelle in die Garage so ein knirschen unter dem Auto, und, beim Ausschalten des Motors im Leerlauf ein klackern. Doch Kupplung und ZMS?

Ich bringe ihn die Tage mal in die Werkstatt zum Ölwechsel, dann sollen die auch wegen dem Vibrieren mal sehen.

Nachdem mein schickes Cabrio Freitag spontan ohne jegliche Vorbereitung TÜV neu bekommen hat ohne Mängel und ein großes Lob vom TÜV - Prüfer, dass er in einem wirklich guten Zustand sei, bin ich gewillt auch größere Investitionen wie Kupplung oder ein ZMS zu investieren.

Erst heute hat das Auto bei bestem Wetter wieder der ganzen Familie und besonders meinen Kindern einen riesen Spaß bereitet :)

Viele Grüße
Oliver

Gibts von deinem Schmuckstück auch einmal ein Bild?