Audi-Cabrio-Freunde Forum

Hallo,
ich mache mal für dieses für mich sehr interessante Thema mal einen seperaten Thread auf. Und zwar geht es mir um folgendes:

Ich bin auf der Suche nach einem gebrauchten Cab und es gibt sehr viele mit Multitronic. Bis jetzt bin ich diesen Modellen aus dem Weg gegangen, aufgrund der ganzen Horrorgeschichten die man darüber hört. Allerdings muss man sagen, das diese Probleme bei den Drehmomentstarken Dieseln auftreten und die "schwachen" Benziner recht gut mit dieser klarkommen.

Ich meine irgendwo gelesen zu haben, das die Multitronic auf 380Nm ausgelegt wurde. Da kommt der 2,4er oder 1,8T bei weitem nicht ran und trotzdem ist es ja keine Garantie für eine lange Haltbarkeit.

Konkret geht es mir um ein Fahrzeug mit EZ 12.03. Worauf sollte ich genau bei der Probefahrt achten in Bezug auf die Multitronik? Und welche Szenarien sollte ich durchspielen um eine defekte Multitronic zu entlarven?

Natürlich würde ich die Reperaturhistorie des Fahrzeug checken! Würdet ihr lieber ein Fahrzeug kaufen, bei dem die Multitronic modifiziert oder gar getauscht oder eher eins bei dem sie schon 100tkm problemlos lief?

Grüße

Vorneweg - ich bin ein absoluter MT-Fan und möchte dieses Getriebe nicht mehr missen

Zu deiner konkreten Frage lautet meine Empfehlung: Finger weg, wenn die MT nicht auf 7 Lamellen umgerüstet wurde, das war ein echter Schwachpunkt der ersten Generation. Ein Kollege von mir hat gerade in seine MT mehrere Tausend Euros investieren müssen weil sie damals nicht umgerüstet wurde und jetzt den Geist aufgab - und der hat auch nur den 1.8T.
Audi hat seinerzeit recht kulant umgerüstet, es sollten also reichlich B6 mit 7 Lamellen auf dem Markt sein. Natürlich ist das keine Garantie für ewige Schadensfreiheit, mindert aber das Risiko erheblich. Bei einer Probefahrt solltest du auf ruckeln achten - insbesondere beim anfahren und anhalten. Ruhig auch mal gleich nach dem anhalten auf "R" stellen und etwas Gas geben, es darf kein Knallgeräusch zu hören sein.
Insgesamt natürlich eine ausgiebige Probefahrt machen und auch mal den KickDown ins Spiel bringen - es muss ein kontinuierlicher Geschwindigkeitsanstieg ohne Pausen und ruckeln stattfinden. Dabei natürlich auch auf Geräusche achten.
Auch ein auslesen des Fehlerspeichers (solltest du aber kurzfristig verlangen, damit der Verkäufer keine Zeit hat was zu löschen) ist hilfreich. Das Steuergerät der MT gibt auch gerne mal den Geist auf und es ist immer hilfreich zu sehen ob da ggf. sporadische Fehler eingetragen sind. Das gilt natürlich auch für die anderen Steuergeräte.

Gruß Matthias

Ich habe bei Motor-Talk, glaube ich, gelesen das eine Umrüstung von 6 auf 7 Lamellen bei Benzinern nicht möglich sei?! Stimmt das?

blabla25 hat geschrieben:Ich habe bei Motor-Talk, glaube ich, gelesen das eine Umrüstung von 6 auf 7 Lamellen bei Benzinern nicht möglich sei?! Stimmt das?

Das stimmt so definitiv nicht - technisch ist es kein Problem und mein zuvor genannter Kollege hat jetzt ebenfalls 7 Lamellen in seinem B6 1.8T.
Allerdings habe ich auch gehört, dass Audi auf Kulanz seinerzeit die Benziner nur umgerüstet hat wenn es konkrete Schäden gab. Bei Dieseln war die Schadenshäufigkeit insgesamt deutlich höher und dort wurde dann auch schon mal vorsorglich umgerüstet.

Gruß Matthias

D.h. wenn ich einen Benziner von 2003 kaufe ist die wahrscheinlich recht gross das die erste MT verbaut ist und an der nichts gemacht wurde? Mmh, ich würde mir dann natürlich einen suchen der schon die 7 Lamellen hat und bei dem die ganzen anderen Sachen auch schon getauscht wurden, wie dieses Schiebe- irgendwas usw.

Überprüfen kann ich das ja nur bei und anhand der Fahrgestellnummer, was, wann und bei welchem Km-Stand ein- oder umgebaut wurde, oder? Als im Serviceheft wird das wohl nicht vermerkt sein?

Und ist es richtig das das Getriebeöl bei einer MT alle 60tkm gewechselt werden muss? Der ausgewählte steht kurz vor der 120tkm Grenze, vllt wird er ja kurz vom Service verkauft, dann ließe sich ja was am Preis machen oder die Inspektion wird noch erledigt.

Und nochmal ne andere Frage:
Was passiert wenn ich bergauf stehen bleiben und nach einer Weile die Bremse loslasse? Rollt der Wagen dann an wie bei einer Automatik? Ist dies unabhängig von der Steigung oder gibt es Steigung an denen es die MT es nicht mehr packt und der Wagen stehen bleibt oder gar zurückrollt?

Ich stelle mir das fahren mit der MT voralldingen in der Stadt sehr entspannt vor und beim lässigen dahincruisen auf der Landstrasse oder Autobahn soll man ja auhc ein viel geringeres Drehzahlniveau haben als beim Handschalter, stimmt das?

Bange machen gilt nicht.

Meine MT läuft seid 135TKm ohne Probleme zumindest steht in der Reparaturhistorie zu meinem Cab nichts, toi toi toi.

Mal ne grundsätzliche Frage, woran erkenne ich ob umgerüstet wurde? Hat man dann gleichzeitig auch 7Gänge?

Im nachhinein wäre ich aber trotzdem vorsichtig bei einer MT der ersten Generation, auch wenn ich keine Probleme habe.

sirhenry69 hat geschrieben:Mal ne grundsätzliche Frage, woran erkenne ich ob umgerüstet wurde? Hat man dann gleichzeitig auch 7Gänge?

Soweit ich weiß erkennt man es nur in der Reparatur-Historie beim Freundlichen. Mit der Anzahl der Gänge hat das nichts zu tun, die werden rein elektronisch simuliert und das ist vom Steuergerät bzw. dessen Software abhängig.

@blabla25:
Ich hatte bisher noch keine Steigung bei der mein Cab nach lösen der Bremse rückwärts gerollt ist. Ich will nicht ausschließen, dass sowas möglich ist, aber grundsätzlich wechselt du mit dem Fuß einfach aufs Gas und fährst los.
Bezüglich Ölwechsel müßte ich mal im Service-Heft nachschauen. An deiner Stelle würde ich bei 120k vor dem Kauf aber auf jeden Fall auf eine Inspektion bestehen - wichtig auch vor allem, ob der Zahnriemen schon gewechselt wurde.

Gruß Matthias

Also Zahnriemen soll ja beim 2,4er erst nach 180tkm ohne Zeitbeschränkung gewechselt werden, laut Audi. Natürlich würde ich nicht so lange warten (max. 8-9 Jahre), da ist mir das Risiko einfach zu groß. Nen schlagendes Argument ist das sicherlich aber auch nicht, wenn der Verkäufer sich auf die Aussage von Audi versteift...

Die Werkstätten wechseln doch sicherlich auch nur auf Anweisung früher, oder? Was mich in diesem Zusammenhang interessieren würde:
Mal angenommen ich kaufe mir einen gebrauchten. Aus erster Hand, alle Durchsichten bei Audi gemacht. Dieser hat ca. 120tkm gelaufen. Und bei 130tkm und 8Jahren reißt mir der Zahnriemen. Zahlt Audi da noch? Ich mein die geben ja das Wartungsintervall vor. Und es gibt viele Cabs mit Saisonkennzeichen oder einige fahren nur sehr wenig, so dass diese deutlich über 10Jahre alt wären, wenn sie die 180tkm erreichen.

Ich habe gerade mal in mein Serviceheft geschaut:
Getriebeöl wechseln bei 60.000 (gilt für alle Modelle und Getriebe)
Zahnriemen ersetzen bei 180.000 bei 1.8 MPI und 2.0 TFSI - 120.000 nur bei 3.0 MPI und Dieselmotoren. Der 2.4 ist in meinem Heft nicht erwähnt.
Allerdings würde ich mich da mal aktuell beim Freundlichen erkundigen ob sich was geändert hat. Bei meinem alten Typ 89 standen auch noch 180.000 im Heft, Audi hatte den Intervall aber später auf 120.000 heruntergesetzt.

Auf Kulanz brauchst du bei einem mehr als 5 Jahre alten Auto nicht mehr hoffen, egal ob alle Wartungen gemacht und alle Intervalle eingehalten wurden. Dann könntest du dich ja theroretisch bei jedem Schaden darauf berufen

Gruß Matthias

need4speed hat geschrieben:
Auf Kulanz brauchst du bei einem mehr als 5 Jahre alten Auto nicht mehr hoffen, egal ob alle Wartungen gemacht und alle Intervalle eingehalten wurden. Dann könntest du dich ja theroretisch bei jedem Schaden darauf berufen

Gruß Matthias

Das habe ich mir schon gedacht... Allerdings frage ich mich warum Audi die Altersbeschränkung rausgenommen hat. Voralldingen beim Cab gib es sicherlich einige die die 180tkm wohl erst mit einem Alter von 14-18Jahren erreichen :-O

Und so lange hält der Riemen sicherlich nicht! Und das ist ärgerlich. Denn es gibt viele die sich nicht so mit der Materie auseinander setzen wie wir es tun und die vertrauen einfach drauf, das das Teil 180tkm hält. Und wenn der Wagen erstmal älter als 10Jahre ist, wird auch nicht mehr alles bei Audi gemacht. Auch nicht wenn man schon der dritte Besitzer ist und dann wundert man sich das der Riemen schon bei 140tkm oder früher reißt.

need4speed hat geschrieben:
Getriebeöl wechseln bei 60.000 (gilt für alle Modelle und Getriebe)


Gruß Matthias

Also einmalig bei 60tkm, auch bei den Handschaltern? Oder alle 60tkm?

Alle 60TKm, ist er fällig, um meiner MT was gutes zu tun und eventuellen Metallabrieb im Öl schneller festzustellen lasse ich es alle 30TKm wechseln.

blabla25 hat geschrieben:Denn es gibt viele die sich nicht so mit der Materie auseinander setzen wie wir es tun und die vertrauen einfach drauf, das das Teil 180tkm hält.

Eigentlich sollte einen der KD-Meister beim Inspektionstermin darauf hinweisen - der merkt ja auch wenn du trotz hohem Fahrzeugalter nur wenig km runter hast. Auf diese Art hatte ich das damals bei meinem Typ 89 auch erfahren. Grundsätzlich gilt aber, dass diese Intervalle nur Empfehlungen sind und keine Garantie bieten, dass nicht vorher was kaputt geht.

Gruß Matthias

Ich habe noch eine etwas andere Frage und hoffe jemand kann man mir auch bei dieser helfen.

Wenn ich bei einem Händler ein Fahrzeug kaufe, so habe ich ein Jahr Gewährleistung. In den ersten 6 Monaten liegt die Beweislast ja beim Händler, dass ein Schaden beim Verkauf noch nicht vorlag. Soviel weiß ich schon. Aber deckt die Gewährleistung in den ersten 6Monaten alle Schäden ab?

Aber was mich viel mehr interessiert ist folgendes Szenario:
Ich kaufe das Fahrzeug z.b. 500km von meinem Wohnort entfernt. Wie sieht es dann aus? Kann ich zu einem beliebigen Händler fahren und den Schaden reparieren lassen und der Händler der mir den Wagen verkauft hat zahlt dann? Natürlich würde ich ihn vorher informieren.

Wenn ich den Wagen aber immer zum verkaufenden Händler bringen muss, bringt mir die Gewährleistung ja auch nur was, wenn ich den Wagen in der Nähe meines Wohnortes kaufe.

blabla25 hat geschrieben:Ich habe noch eine etwas andere Frage und hoffe jemand kann man mir auch bei dieser helfen.

Wenn ich bei einem Händler ein Fahrzeug kaufe, so habe ich ein Jahr Gewährleistung. In den ersten 6 Monaten liegt die Beweislast ja beim Händler, dass ein Schaden beim Verkauf noch nicht vorlag. Soviel weiß ich schon. Aber deckt die Gewährleistung in den ersten 6Monaten alle Schäden ab?

Aber was mich viel mehr interessiert ist folgendes Szenario:
Ich kaufe das Fahrzeug z.b. 500km von meinem Wohnort entfernt. Wie sieht es dann aus? Kann ich zu einem beliebigen Händler fahren und den Schaden reparieren lassen und der Händler der mir den Wagen verkauft hat zahlt dann? Natürlich würde ich ihn vorher informieren.

Wenn ich den Wagen aber immer zum verkaufenden Händler bringen muss, bringt mir die Gewährleistung ja auch nur was, wenn ich den Wagen in der Nähe meines Wohnortes kaufe.

So wie ich gehört habe kann man leider nicht alle Probleme über die Gewaehrleistung geltend machen : bei einem Freund von mir (3er Combi BJ 2005) waren in der GWL gewisse Teile außen vor, so blockierten die Bremsscheiben nach 8 Wochen und das musste er selber bezahlen (200€?), wenn ich mich recht entsinne. Zudem hat der Haendler ein "Erstbegutachtungsrecht" bei einem Schaden, also reparieren vor Ort und dann die Rechnung per Fax an den Verkäufer geht wohl nicht. Ich habe auch ueber das Problem gegrübelt und bin nun saufroh den Wagen den ich lange gesucht habe 35km von der Haustuer entfernt gefunden zu haben. Großes VW/Audi Haus, die wissen auch das ich da schnell auf der Matte stehen kann wenn was ist. Zudem wollen die mir am liebsten in meinen naechsten 45 Audi Jahren noch ein paar mehr Fahrzeuge verkaufen…